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1. Abriss der neuesten Geschichte - S. VI

1875 - Mainz : Kunze
Vi wir in den 2|3 oder 3/4 des Schuljahres, Ostern bis Weihnachten, Cursus des ersten Jahres ä 3 St., in befriedigender Weise gelöst werden, wenn man nur darauf verzichtet, Alles incl. sämmtlicher Kalifen, angelsächsischer Könige, merovingischer und karolingischer Stammbäume u. s. w. lehren zu wollen. Man hat dann die Möglichkeit gewonnen, noch ein sehr er- hebliches Stück der neueren Geschichte, wir denken 1517 bis 1618 und selbst 1648 noch im ersten Jahre zu bewältigen. Als deutsche Geschichte kann man diesen Theil der Geschichte allerdings nicht mehr behandeln, aber als Allerweltsgeschichte, Universalgeschichte braucht derselbe darum doch nicht vorge- ragen zu werden: es ist Geschichte Europas und vom euro- päischen Gesichtspunkt aus muss er behandelt werden. Ein volles Jahr würde alsdann den zwei letzten Perioden der sogennannten neueren Geschichte 1648—1789, 1789—1871, der Periode des fürstlichen Absolutismus und der Periode der grossen Volksbewegungen gewidmet werden können. Auch hier wird man keine Minute zu viel haben, denn je näher man der Gegen- wart kommt, desto ausführlicher wird man sein müssen. Er- eignisse, wie der spanische Erbfolgekrieg, der siebenjährige Krieg, die französische Revolution, die Befreiungskriege kann man nicht kurz behandeln, wenn man sie fruchtbar behandeln will: immerhin aber wird man, wenn man mit 1618 und 1648 das zweite Jahr beginnt, 6—8 Wochen für die Zeit von 1815 bis 1871 übrig haben und die heranwachsende Generation, unsere künftigen Aerzte, Richter, Grossindustriellen, Theologen, Lehrer u. s. w., werden dann über die jüngst vergangene Zeit orientirt und für ernsthafte historische, d. h. richtige Auf- fassung derselben angeregt sein. In unseren Realschulen wird sich für diesen Theil der Geschichte eine noch reichlichere Zeit ermitteln lassen, da man bei ihnen an der alten Geschichte sparen kann und es durchaus dem Charakter des Realunterrichts entspricht, den jüngsten Ab- schnitt der Menschengeschichte ausführlicher zu behandeln. Für einen solchen Unterricht in neuester Geschichte nun bietet der gegenwärtige Abriss seine Dienste an, und ich bitte die Fachgenossen dringend, ihn jeder schärfsten Prüfung zu unterziehen: selbst wenn man ihn für verfehlt halten sollte, würde ich die auf ihn gewandte Mühe nicht für verloren
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