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1. Abriss der neuesten Geschichte - S. 48

1875 - Mainz : Kunze
48 durch gewinnt die Bewegung zu Gunsten der Reichsverfassung einen radikalen und revolutionären Charakter. Im Mai Auf- stand in Dresden, nach heftigem Kampf von preussischen Truppen niedergeschlagen; unruhige Bewegungen in Preussen selbst; gefährlich wird die Erhebung im südwestlichen Deutsch- land — der bairischen Pfalz und Baden, wo der Grossherzog flüchten muss, obgleich er die Reichsverfassung anerkannt hat. Auch das frankfurter Parlament, matt gesetzt durch die Ab- lehnung der Kaiserkrone, folgt dieser radikalen Wendung' 10. Mai Ministerium Gagern entlassen; der Erzherzog-Reichs Verweser, nunmehr in seiner wahren Rolle als österreichischer Delegat, bildet ein neues Ministerium aus Strohmännern (Mini- sterium Gräwell); die Regierungen rufen ihre Abgeordneten zurück, die erbkaiserliche Partei tritt ausj die Linke bleibt übrig und beschliesst die Verlegung des Parlaments nach Stutt- gart (6. Juni). Dieses „Rumpfparlament“ wählt zu Stuttgart eine Reichsreg'entschaft von 5 Mitgliedern, wird aber 18. Juni 1849 von der würtembergischen Regierung (Märzministerium Römer) gewaltsam an der Fortsetzung seiner Sitzungen gehin- dert. Anberaumung einer neuen Sitzung in Karlsruhe unwirk- sam; Karlsruhe ist bereits in den Händen der preussischen Truppen. Denn Preussen hat mittlerweile sein Heer zur Nieder- schlagung des Aufstandes, der im Namen der Reichsverfassung begonnen hatte, aufgeboten. Preussische Truppen pacificiren die Pfalz, dann nach energischem Widerstande Baden (Prinz von Preussen); 23. Juli ergiebt sich Rastadt, am 18. August kehrt der Grossherzog nach Karlsruhe zurück; Erschiessungen. Die Könige von Sachsen, Baiern, Würtemberg verdanken die Erhaltung ihrer Tlirone der preussischen Macht; grosse Stellung Preussens vom Belt bis zum Bodensee. König Friedrich Wilhelm Iv. will die deutsche Einheit durch freiwillige Union zu Stande bringen und schliesst zu diesem Zweck 26. Mai 1849 mit Hannover und Sachsen das Dreikönigsbündniss mit Zugrundelegung einer Unionsverfassung, der 21 Staaten sich anschliessen. Ihre Durchführung konnte bei einiger Energie nicht schwer sein, da Oesterreich augenblicklich machtlos war. In Oesterreich discutirt der nach Kremsir verlegte Reichs- tag seit Nov. 1848 seine Verfassungsparagraphen, bis das Ministerium Schwarzenberg für gut findet, ihn aufzulösen
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