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1. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ende des Großen Krieges - S. 29

1904 - Halle : Gesenius
— 29 — Karl die Bistümer Münster, Paderborn und Osnabrück bei den Westfalen, Minden, Verden und Bremen bei den Engern, Hildesheim und Halberstadt bei den Ostfalen. Die römische Kirchenverfassung wurde eingeführt. Auch die fränkische Gauverfassung mußten die Sachsen jetzt annehmen. Strenge Strafen wurden auf die Vergehen und Verbrechen gegen Geistliche und Grafen gesetzt. Allen heidnischen Gebräuchen mußte das Volk entsagen, seine alten Götter als unholde Geister verfluchen; vor allem war das Essen von Pferdefleisch verboten. Der harte Druck der Fremden ließ aber immer wieder an einzelnen Stellen Aufstände emporlodern. Schließlich kam es gar zu einer nochmaligen Empörung, deren Karl nur mit Mühe Herr wurde. Nun wurden ganze Gaue weit fort ins Frankenreich hinein verpflanzt, und dafür Kolonien von Franken im Sachsenlande angesiedelt. Besonders das nordelbische Land, dessen Bewohner es mit den heidnischen Dänen hielten, wurde auf diese Weise fast leer gemacht. Die öden Gegenden wurden von slawischen Stämmen besiedelt, denen Karl die Einwanderung erlaubte. Da war aller Trotz gebrochen, und es gab Ruhe in dem durch Krieg und Not heimgesuchten Lande. Mit den Sachsen unterwarfen sich auch die Friesen. Aber während Karl den Sachsen die fränkischen Einrichtungen und die Heerfolge aufzwang, ließ er den Friesen die Freiheiten ihrer Väter und erließ ihnen auch den Waffendienst, weil sie beständig mit dem Meere kämpfen müßten. Nur das Christentum mußten sie annehmen. Durch die Unterwerfung der Sachsen war Karl Nachbar der Dänen und Slawen geworden. Die Dänen hatten sich bis ins Schleswigische hinunter angesiedelt; sie widerstanden Karls Angriffen tapfer, und er hat hier auch an keine weitere Eroberung gedacht. Der Dänenkönig errichtete bei Schleswig einen befestigten Wall quer über die Halbinsel, das Danewerk (Dänenwerk), das die Grenze bilden sollte. Die Slawen hatten Elbe und Saale zur Grenze; gegen sie genügten ein paar Feldzüge, so hielten sie Ruhe. Ehrfürchtig schlossen sie Bündnis mit dem großen Könige und zahlten ihm Tribut. 14. Karl als Kriegsheld und als römischer Kaiser. I. Kar! und die Kaiigodar-en. Schon bald nach seinem Regierungsantritte traf Karl der Hilferuf seines Verbündeten, des Papstes, der von dem Langobardenkönige bedrängt wurde. Karl sammelte ein gewaltiges Heer und überschritt mit ihm die weißen Berge. Unaufhaltsam kamen die fränkischen Scharen die Höhen herab und dehnten sich in der Poebene aus. Die Langobarden wagten nicht viel Widerstand, und ihr König warf sich mit seinen Getreuen in die Hauptstadt Pavia hinein. Er war verzagt, als er das große fränkische Heer sah. Während dieses links und rechts die Städte einnahm, rückte Karl mit der Hauptmasse gerade auf Pavia los und schloß es ein. Das Christfest feierte er in Rom, wohin er gereist war. Die hart belagerte, nur mit wenig Lebensmitteln versehene Stadt Pavia mußte sich ergeben. Der unglückliche König fand keine Gnade vor dem un-
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