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1. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ende des Großen Krieges - S. 46

1904 - Halle : Gesenius
7 — 46 — bedeutet. Die Sklaven wurden dann weiter verhandelt; sie kamen bis Frankreich, Spanien, Italien, ja bis nach Afrika. Daneben freilich ließ Gero auch christliche Prrester ms Land einziehen, Kirchen und Mönchsniederlassungen gründen. König Otto selbst stiftete Bistümer im Wendenlande diesseits der Elbe Merseburg, Zeitz, Meißen, Magdeburg, jenseits der Elbe Oldenburg (bei Lübeck), Brandenburg, Havelbera und aam fern m Polen Posen, in Böhmen Prag. Magdeburg an der Elbe wurde als Erzbistum über die anderen erhoben und daselbst eine Stadt und ein Hafen gegründet, die sich beide bei Ottos Tode schon blühend entwickelt hatten. _ Drunten im Südosten, an der Donau wurde eine neue bayrische Mark, Österreich, errichtet. Mit eiserner Hand schaltete der furchtbare Markherzog über die Unterworfenen. Er hatte aber den Schmerz, seinen tapferen einzigen Sohn sterben zu sehen. Da hüllte der wilde Krieger sich in ein Mönchsgewand und pilgerte nach Rom, um sein blutiges Schwert auf dem Altare des Apostels Petrus niederzulegen. Als er zurückkehrte, trat er in das von ihm gestiftete Kloster Gernrode am Harz ein; dort ist er friedlich gestorben. Die Wenden blieben aber nicht lange unterworfen. Die Kämpfe mit ihnen dauerten mit wechselndem Glücke noch zweihundert Jahre lang fort. Auch gegen den dritten Reichsfeind, die Dänen, war König Otto siegreich. Er drang im Sturme bis weil nach Jütland vor, wo er zum Zeichen, daß nur das Meer seiner Macht ein Ziel setze, den Speer in die Wogen des Meerbusens (Limfjord) schleuderte, den die Deutschen seitdem Ottensund nannten. Doch gab er dem Dänenkönige Jütland zurück. Dieser ließ sich taufen und gründete die Bistümer Schleswig, Ripen und Aarhus (spr. Orhus), die dem neuen Erzbistume Bremen unterstellt wurden. Seitdem wurden die Dänen christlich, und der neue Glaube verbreitete sich weiter über Skandinavien. Ui. Der Ausgang Ottos und feine Nachfolger. So hatte Otto der Große das deutsche Reich zum mächtigsten der Christenheit gemacht und die großen Heidenvölker bezwungen. Sein Ansehen wuchs darum bei allen Herrschern, die ihn durch Gesandtschaften ehrten, wie einst Karl der Große geehrt worden war. Friedlich verschied der große Kaiser und wurde im Dome zu Magdeburg neben seiner ersten Gemahlin beigesetzt. Seine Nachfolger, die Kaiser Otto Ii., sein Sohn, und Otto Hl, sein Enkel, verwendeten alle Kraft auf Italien. Darüber ging in Deutschland alles durcheinander; die weltlichen großen Lehnsträger wurden immer trotziger und wollten alle Macht an sich reißen. Erst Kaiser Heinrich Ii., der letzte Herrscher aus sächsischem Geschlechte, konnte etwas mehr Ordnung schaffen. Er suchte sich gegen die weltlichen Großen eine Stütze in den geistlichen zu schaffen, denen er, wie schon seine Vorgänger, die Lehne aus dem Königsgute sehr vergrößerte. Aber er vermochte es doch nicht zu hindern, daß die großen Lehne nun vom Vater auf den Sohn übergingen.
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