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1. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 50

1905 - Halle : Gesenius
— 50 — seine Garde, aus den tapfersten abgedienten Soldaten bestehend. Sie gab die Entscheidung in der Schlacht. Napoleon pflegte in der Schlacht stets eine große Arttlleriemasse zusammenzubringen, deren furchtbares Feuer sich gegen die Mitte des Feindes richtete. Sobald diese erschüttert war, stieß er mit starker Infanteriewaffe nach, und errang so immer den Sieg. Die Kavallerie verfolgte und zersprengte die Fliehenden. Dem Schlachtenkaiser trat, bald nachdem er sich die Krone aufgesetzt hatte, ein neuer Bund von Österreich, Rußland und England entgegen. Man fürchtete seine Macht und wollte sie zertrümmern. Der dritte Bundeskrieg begann 1805. Aber Napoleon erschien mit seiner Armee rasch in Süddeutschland, schlug ein österreichisches Heer in mehreren Treffen, drängte es in die Festung Ulm und zwang es zur Übergabe. Dann rückte er über Wien nach Mähren und besiegte die Russen und Österreicher in der gewaltigen Schlacht bei Austerlitz, genannt die Dreikaiserschlacht, weil in ihr drei Kaiser (Napoleon, Franz, Alexander) anwesend waren. Die Russen zogen ab; Kaiser Franz mußte im Frieden zu Preßburg Tirol an Bayern und Venezien an Frankreich abtreten. 16. Das Ende des alten deutschen Reiches. Der Reichsdeputationshauptschlutz. Durch den Frieden von Campo-formio war das linke Rheinufer, d. H. die Gebiete oder Gebietsteile von etwa 100 Reichsständen, an Frankreich abgetreten worden, und der Friede zu Lunöoille hatte dies bestätigt. Über 1150 Quadratmeilen deutschen Gebietes mit 3y2 Millionen Einwohnern gebot Napoleon, und seine Herrschaft wurde willig anerkannt. Es war den weltlichen deutschen Fürsten zugestanden worden, daß sie für die auf der linken Rheinseite an Frankreich verlorenen Gebiete durch solche auf der rechten Rheinseite entschädigt werden sollten. Das mußte nun auf Kosten ihrer Mufürsten geschehen, und zu dem Zwecke sollten die Länder der geistlichen Fürsten eingezogen werden. Die Gesandten der größeren weltlichen deutschen Stände sollten das Verteilungsgeschäft nach den Vorschlägen von Frankreich und Rußland besorgen. So trat die Reichsdeputation zu Regensburg zusammen. Den Ausschlag gaben also nicht Kaiser und Reich, sondern Russen und Franzosen. Zu Ansang des Jahres 1803 wurde der Reichsdeputationshaupt-schluß verkündet. Alle geistlichen Besitzungen: Erzbistümer (außer Mainz), Bistümer, Abteien, Klöster und Stifte mit Ausnahme der Güter der beiden Ritterorden wurden eingezogen und verteilt. Und da man einmal im Zuge war, fegte man gleich die meisten Reichsstädte hinweg, so daß nur 6 (Augsburg, Nürnberg, Frankfurt, Bremen, Hamburg und Lübeck) blieben. Im ganzen verschwanden 112 Staaten. Den entthronten geistlichen Fürsten und ihren Beamten wurde bis zu ihrem Tode Unterhalt gewährt, wenn nicht die Beamten in die Dienste der neuen Herren traten. Preußen bekam damals für das abgetretene Geldern, Kleve und Mörs die Bistümer Hildesheim und Paderborn, einen Teil des Bistums Münster, des Erzbistums Mainz (Eichsseld mit Erfurt) und die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen und Goslar. Verlust: 48 Quadratmeilen mit
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