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1. Der Weltkrieg 1914/16 - S. 139

1916 - Breslau : Hirt
Ergänzung: Der Weltkrieg. 139 Englands Befürchtungen für die Zukunft richten sich scheinbar immer mehr auf Ägypten und den Suezkanal, das Herz des englischen Weltreichs. Inwiefern diese Furcht berechtigt ist, wird die Zukunft lehren. 7. Die Arbeit unserer Flotte. Entscheidende Kämpfe zur See haben bisher mcht stattgefunden. Der Unterseeboot- und Minenkrieg aber nahm seit Februar einen erfolgreichen Fortgang. Vom Beginn des Krieges bis Ende November 1915 verloren die feindlichen Handelsflotten 734 Handelsfahrzeuge mit einem Inhalt von ungefähr li / Millionen Tonnen. Dabei nimmt die Tätigkeit unserer U-Boote nicht ab, sondern beständig zu; befonders im Mittelmeer leisteten deutsche und österreichische O-Boote erfolgreiche Arbeit. Leider hatte unsere Flotte auch mehrere Verluste zu beklagen: am 7. November wurde südlich von Schweden unser Kreuzer „Undine" von einem englischen v-Boot versenkt, und der Kreuzer „Bremen" mit einem Torpedoboot sank am 17. Dezember in der östlichen Ostsee. Mit welcher Brutalität die Engländer den Krieg zu führen imstande find, geht aus der Tatsache hervor, daß englische Seeleute die Besatzung unseres U 27 schmählich ermordeten. 8. Wo wir stehen. Gewaltige Arbeit haben unsere tapferen Krieger bisher geleistet. Unsere Kampflinie ist im Westen, Osten und Süden weit in Feindesland vorgeschoben. 470 000 qkm feindlichen Bodens sind von den Verbündeten besetzt. Diese Gebiete stellen für die Friedensverhandlungen wichtige Faustpfänder dar und geben uns die Möglichkeit, nnfere Landesgrenzen für die Zukunft zu sichern. Fast 3 Millionen Gefangene sind in den Gefangenenlagern der Mittelmächte, und 10000 Geschütze und 40000 Maschinengewehre wurden in den bisherigen 18 Kriegsmonaten mit vielem anderen Kriegsgerät erobert. Wir haben im Herbst nicht nur die Erfolge des Sommers festgehalten, sondern sie auch, besonders durch die Niederwerfung Serbiens und Montenegros, bedeutend erweitert. Die dritte deutsche Kriegsanleihe hatte ein unerwartet günstiges Ergebnis: mehr als 12 Milliarden Mark wurden von S1/2 Millionen Zeichnern aufgebracht; unter diesen waren mehr als 2 Millionen mit Beträgen von 100 bis 1000 Mark. Neue Kriegsmittel in der Höhe von 10 Milliarden wurden vom Reichstage im Dezember bewilligt. Diese Tatsachen dürften dem Feinde den Siegeswillen des deutschen Volkes beweisen. Daß der Aushungerungsplan der Engländer endgültig gescheitert ist, fehen unsere Gegner allmählich felbst ein. Sie haben daher ein neues Schlagwort gefunden, das ihre Siegeshoffnung stützen foll: Erschöpfungskrieg. Sie wollen den Krieg so lange fortsetzen, bis die Mittelmächte keine Soldaten, keine Waffen und kern Geld mehr haben, um den Krieg fortzusetzen. Diese Absicht kann den Krieg wohl verlängern, uns aber die Siegeszuversicht nicht rauben. „Je länger und je erbitterter unsere Femde den Krieg gegen uns führen und je größer unsere Opfer werden, um fo schwerer müssen die Friedensbedingungen sein, die wir unsern Gegnern stellen": das ist der Widerhall, den die feindlichen Drohungen im deutschen und österreichischen Volke fanden. Wenn das deutsche Volk auch gezwungen ist, mit seinen Lebensmitteln sparsam umzugehen, wenn wir auch eine einfachere Lebensweise führen müssen und wenn die Zukunft uns auch neue Steuern bringen wird, so kann das doch bei aller Friedensliebe unseren Siegeswillen und unsere Siegeszuversicht nicht erschüttern. Wir wollen durchhalten bis zu einem dauernden ehrenvollen Frieden, das ist die eiserne Parole des gesamten deutschen Volkes wie am ersten Kriegstage: „Durch Not und Tod zum Siege!"
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