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1. Leitfaden für den geschichtlichen Unterricht - S. 33

1881 - Berlin : Wohlgemuth
- 33 — in weströmische Verhältniße eingeweiht, kehrte er in seinem 18. Jahre zu seinem Volke, den Ostgoten, zurück und wurde als König anerkannt. — Odoaker hatte um diese Zeit sich nach dem Sturze des weströmischen Reiches zum Könige von Italien gemacht. Im Jahre 488 brach Theoderich mit einem Heere von 200,000 Mann gegen Italien auf. Odoaker verteidigte sich mannhaft, wurde aber dennoch in brei Schlachten geschlagen. Nun begann ein Festungskrieg, der drei Jahre lang wahrte. Odoaker hatte sich nämlich mit seinen Leuten in das feste Ravenna (am adriatischen Meere) geflüchtet und trotzte hier allen Angriffen der Goten. Endlich nötigten Hunger und Seuchen die Stadt zur Übergabe (493). Als Bedingung derselben hatte Odoaker sein Leben und seine Freiheit gestellt; allein schon nach einigen Tagen ward er von Theoderich ermordet. Diese Unthat suchte Theoderich durch eine lange und segensreiche Regierung in Vergessenheit zu bringen, und nicht mit Unrecht hat man ihm den Namen des Großen beigelegt. Zu Sitzen seiner Herrschaft wählte er die Städte Ravenna und Verona. Die Sitten und Gesetze der Römer ließ er unangetastet. Zur Hebung des Verkehrs baute er treffliche Landstraßen. Gelehrte Römer behandelte er mit Auszeichnung. — Unter einer solchen Verwaltung blühte das zertretene Italien sichtlich empor. Theoderich gehorchten Italien mit den dazu gehörigen Inseln, ein Teil des südlichen Galliens, die Länder zwischen den Alpen bis gegen die Donau und ein großer Teil von Ungarn und Dalmatien. Theoderich starb, ohne Söhne zu hinterlassen, im Jahre 526. Jahrhundertelang wurde er von den Deutschen in Sagen und Liedern als „Held Dietrich von Bern" gefeiert. Justinian. (527-565.) Als die Deutschen sich in Westeuropa teilten, lebte das oströmische Kaisertum in großer Verwirrung. Auf dem Throne saßen schwache Regenten, die sich von Weibern leiten ließen. Mit dem Kaiser Justinian kamen bessere Zeiten. Zwar zeichnete sich dieser Fürst nicht durch große Eigenschaften aus, jedoch befaß er die nötige Klugheit, sich mit den fähigsten Männern seines Reiches zu umgeben. Besonders aber hat er seinen Ruhm seiner Gemahlin Theodora zu verdanken. — Im Anfange seiner Regierung brach in Konstantinopel ein furchtbarer Bürgerkrieg aus. Taufende von Menschen verloren ihr Leben. Selbst der Kaiser schwebte in Lebensgefahr und wollte heimlich entfliehen, aber fein herzhaftes Weib hielt ihn zurück. Mit Hülfe eines tüchtigen Feldherrn schlug Justinian den Aufstand nieder. Das kaiserliche Ansehen war jetzt mehr denn je befestigt. Nunmehr strebte Justinian, welcher sich als der natürliche Erbe des weströmischen Reiches betrachtete, darnach, die in der Völkerwanderung verloren gegangenen Teile des weströmischen Reiches Mauer, Leitfaden. 2. Auflage. 3
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