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1. Leitfaden für den geschichtlichen Unterricht - S. 102

1881 - Berlin : Wohlgemuth
- 102 - bannt, woselbst er am Magenkrebs im Jahre 1821 am 5. Mai starb. 1840 hat man seine Asche von der Insel im Triumphzuge nach Frankreich gebracht, in dessen Boden er nun ruht. Friedrich Wilhelm Iii.(1797—1840). Königin Luise- Friedrich Wilhelm Iii. erblickte am 3. August 1770 zu Potsdam das Licht der Welt. Als Friedrich der Große den Prinzen zum letzteumale sah, sagte er zu ihm: „Nun, Fritz, werde was Tüchtiges. Wache über unsere Ehre und über unsern Ruhm. Halte es stets mit Deinem Volke, daß es Dich liebe und Dir vertraue; dann nur allein kannst Du stark und glücklich sein." Frühzeitig entwickelten sich in dem Prinzen mannigfache Tugenden und fürstliche Eigenschaften: echtes Wohlwollen, herzliche Nächstenliebe, wahre Demut und Bescheidenheit, lebendiges Gefühl für Ehre und Recht und ein hohes Bewußtsein von dem Berufe und den Pflichten der Fürsten. Friedrich Wilhelm Iii. hatte eine hohe, königliche Gestalt, ein edles Antlitz voll Ernst und Milde, einen festen und klaren Blick. Wenn er im schlichten blauen Oberrock und einfacher Landwehrmütze ohne Begleitung unter den Einwohnern Potsdams gemütlich spazieren ging, würdevoll und sicheren Schrittes, sah man in ihm trotz aller Einfachheit den König. Seine stille, gemütliche, geregelte und mäßige Lebensweise erhielt ihn bei kräftiger-Gesundheit bis in das späte Alter. Seine Tafel, sein Wohnhaus waren die eines wohlhabenden Bürgers. Im Vertrauen auf Gott unternahm es Friedrich Wilhelm schon mitten in der Zeit der größten Drangsale, heilsame Verbesserungen in seinem Staate durchzuführen. Der Bauernstand war damals noch erbnnterthänig, d. H. der Bauer war nicht selber Besitzer von Grund und Boden, sondern hatte ihn nur zum Nießbrauch und mußte dem Gutsherrn dafür schwere Frondienste und Abgaben leisten. Diese Erbunterthänigkeit hob der König auf und verordnete die Ablösung der persönlichen Dienste und Abgaben an die Gutsherrschast. So wurden die Landleute freie Eigentümer ihrer Äcker. Die Stadtgemeinden erhielten das Recht, den Magistrat aus ihrer Mitte zu wählen, Stadtverordneten-Versammluugen zu bilden und ihr Vermögen und alle städtischen Angelegenheiten selbst zu verwalten. — In Kriegsangelegenheiten half dem Könige der treffliche General Scharnhorst. Diegemahlinfriedrichwilhelmslll.wardiennvergeßlichekönigin Luise; sie ist die erhabene Mutter unsereskaiserswilhelm I. Ihr Vater war der Herzog von Mecklenburg-Strelitz. Schon als Kind wurde sie zur Gottesfurcht und zum Wohlthun angehalten. Zur anmutigen und schönen Jungfrau herangewachsen, wurde sie die Gemahlin des Kronprinzen Friedrich Wilhelm. Als das Brautpaar in Berlin ein-
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