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1. Leitfaden für den geschichtlichen Unterricht - S. 108

1881 - Berlin : Wohlgemuth
— 108 — 18. Oktober 1813 kam es zu der ewig denkwürdigen Völkerschlacht der Leipzig. Die Verbündeten waren über 300,000 Mann stark-Napoleon hatte nur über 200,000 Franzosen zu gebieten. Mehr als 1000 Geschütze unterstützten den blutigen Kampf. Schwarzenberg, als Höchstkommandierender der Verbündeten, eröffnete die Schlacht bei Wachau (16. Oktober). Napoleon selbst befehligte mitten im Kugelregen. Die Franzosen machten bedeutende Fortschritte; Bonaparte schickte Siegesboten nach Leipzig und ließ alle Glocken läuten. Blücher aber erfocht an demselben Tage bei Möckern den glänzendsten Sieg. Am 17. Oktober (Sonntag) hielt man Waffenruhe. Der 18. Oktober nahete. Er brachte den Verbündeten nach übermäßiger Anstrengung den vollständigen Sieg. — Napoleon aber schied nach der Schlacht aus Deutschland auf nimmerwiedersehen. Dem Könige von (Yachsen, welcher bis zum letzten Augenblicke bei Napoleon aushielt, wurde als Gefangenen ein Schloß bei Berlin (Friedrichsfelde) angewiesen, woselbst er bis 1815 verweilte. Deutschland jubelte über den Sieg bei Leipzig. Das Joch der Fremdherrschaft war abgeworfen. und Deutschlands Stämme waren wieder, wie einst am großen Tage Hermanns, eins gewesen bei einer großen Sache. Noch einmal boten die Verbündeten dem französischen Kaiser Frieden, wenn er sich mit dem bis zum Rhein erweiterten Frankreich begnügen wolle. Napoleon aber, wies das Anerbieten zurück. Da beschlossen die Verbündeten den Übergang über den Rhein. In der Neujahrsnacht 1814 erfolgte derselbe. In Frankreich wurden noch mehrere Schlachten geschlagen, in denen die Verbündeten größtenteils Sieqer blieben. Napoleon war der Übermacht nicht gewachsen. Am 30. "Marz 1814 erstürmten die Verbündeten die Höhen des Montmartre vor Paris und zogen^ am folgenden Tage in Frankreichs Hauptstadt ein. Der französische Senat sprach Napoleons Absetzung aus, und man wies ihm und seiner Familie die Insel Elba als ferneren Aufenthaltsort an. — Frankreich wurde im ersten Pariser Frieden (30. Mai) aus seine Grenzen von 1792 zurückgeführt, und Ludwig Xviii., der Bruder des letzten Königs von Frankreich, als König anerkannt. Im Wiener Kongreß erhielt Rußland das Großherzogtum Warschau (Königreich Polen); Preußen bekam die Hälfte des Königreichs Sachsen, einen großen Teil seiner früher verlorenen Besitzungen und mehrere kleine ehemalige Staaten am Rhein. Österreich erhielt Mailand und Venedig als lombardisch-venetianisches Königreich; Ansbach, Baireuth, Würzburg, Aschaffenburg und ein Teil am linken Rheinufer wurden an Bayern abgetreten. Hannover wurde ein Königreich und erhielt von Preußen Ostfriesland und Hildesheim; alle übrigen Fürsten nahmen ihre geraubten Länder wieder in Besitz. Der zweite Pariser Friede (20. November 1815) gab dem erschütterten Europa die erwünschte Ruhe. In Deutschland bildete sich
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