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1. Bilder aus der Weltgeschichte - S. 26

1871 - Braunschweig : Wreden
— 26 — von den Priestern verzeichnet, und daraus die Antwort zusammengesetzt. In der Regel gaben die Priester dem G'öttersprnche eine metrische Form. Die Pythia weissagte, die Priester aber waren die Deuter ihrer Worte. Nichts Wichtiges geschah in Griechenland ohne Zustimmung des Orakels; es erwies sich dasselbe als eine fleheimuißvolle, mit allen wichtigen Ereignissen vertraute, weithinschauende Macht. Das Ansehen des Orakels ging sogar über- die Grenzen des Landes hinaus. Befragte doch auch Krösus, ehe er gegen Eyrns stritt, das Delphische Orakel! Damals hielten es die Priester für angemessen, eine doppeldeutige Antwort zu geben. „Zieht Krösus gegen Cyrus, so wird ein großes Reich zerstört werden." — Es wurden auch vieldeutige oder völlig dunkle Antworten ertheilt. Sieht man der Sache auf den Grund, so muß gesagt werden: eine vom Aberglauben geschaffene religiöse Institution hatte sich zu einer fast unbegrenzt wirkenden Macht entwickelt. Und die Wirksamkeit derselben war lange Zeit eine segensreiche. Sie förderte das religiöse Leben, vor ihrem Ausspruch senkten sich die Schwerter, und streckten die Hände sich zum Frieden entgegen. Der Spruch der Pythia lenkte namentlich die Verehrung der Nation auf hervorragende Männer. Später stieg diese Macht von ihrer sittlichen Höhe herab, die Tempelpriester waren abgefallen von dem Geiste ihrer Vorgänger; sie schürten selbst die Flammen der Zwietracht zwischen Bundesstämmen an; sie förderten nicht mehr das als Recht Erkannte, sondern sie ließen des Orakels Stimme zu Gunsten dessen sprechen, der ihre Geldgier am meisten befriedigte. Der Abfall von dem Geiste ihrer Vorgänger zog ihren Fall nach sich. 13. Die olympischen Spiele. Ihr frischer Lebensmuth führte die Griechen schon in ältester Zeit darauf, religiösen Festen, wie auch Festen zu Ehren der Todten, Kampfspiele, Tänze und fröhliche Aufzüge anzureihen. Auch dadurch sollte den Göttern, wie den Abgeschiedenen Ehre erwiesen werden. Anfangs beschränkten sich derartige Festlichkeiten, bei denen nicht der Leichtsinn, sondern der Frohsinn den Reigen führte, und bei denen ferner der den Griechen angeborene Sinn für das Schöne und Schickliche alles Rohe fern hielt, auf die Bewohnerschaft und die Umgebung einzelner Städte. Später erweiterten sich die Feste zu Natioualfesten, bei denen alle Griechen, so sehr sie sonst getheilt waren, als Brüder, als Kinder eines Volks erschienen. Die berühmtesten dieser Volksfeste waren die Kampfspiele, welche zu Olympia in Elis gefeiert und daher die olympischen Spiele genannt wurden. , Der Ursprung der olympischen Spiele, die alle 4 Jahre stattfanden, wurde in die graue Vorzeit verlegt und von den Einen auf Herakles und von den Andern auf Zeus zurückgeführt. Erneut wurden sie durch einen Spruch des olympischen Orakels, ergangen an den König von Elis, der in Gemeinschaft mit seinem Zeitgenossen Lykurg zu Delphi angefragt hatte, wie der wamsenden Zwietracht der Staaten zu steuern sei. Der Spruch
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