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1. Bilder aus der Weltgeschichte - S. 77

1871 - Braunschweig : Wreden
- 77 — schon im 40. Jahre stand, als ihn seine Mitbürger zum ersten Male zu einem öffentlichen Amte gebrauchten. Er ward zum Feldherrn ernannt und schnell sammelten sich um ihn die Bürger Thebens, um gegen die übermüthigen Spartaner zu ziehen. Unglückliche Vorzeichen erschreckten die Thebaner. Da rief Epaminondas ihnen zu: „Ein Wahrzeichen nur gilt, das Vaterland zu retten." Muthig gingen die tapfern Thebaner nun bei Leuktra in die Schlacht. Epaminondas hatte eine neue Schlachtordnung, die sogenannte schräge, erdacht, die er hier zur Anwendung brachte und die nach ihm von Alexander von Macedonien, und in neuerer Zeit von Friedrich d. Gr. (bei Leuthen) nachgeahmt worden ist. Das spartanische Heer wurde gänzlich geschlagen, und die Zahl der Fliehenden war so groß, daß der Spartanerkönig rieth, das strenge altspartanische Gesetz, welches Flüchtlinge für ehrlos erklärte, „für heute ruhen und morgen erst wieder erwachen zu lassen." Der kühne Epaminondas drang hierauf sogar in ihr eigenes Land ein und brachte die Stadt Sparta, vor der seit undenklichen Zeiten kein feindliches Heer erschienen war, in die höchste Gefahr. Auch später drang Epaminondas noch -dreimal in den Peloponnes ein und die Macht der Thebaner stieg so hoch, daß die übrigen Staaten mit Besorgniß auf diesen Staat blickten, ja daß Athen es nicht verschmähete, gegen denselben sogar ein Bündniß mit seinem alten Feinde Sparta einzugehen. Bei Mantinea kam es zur Schlacht. Eben als Epaminondas die feindlichen Reihen durchbrach, ward seine Brust von einem Wurfspieß durchbohrt und er mußte vom Schlachtfelde getragen werden. Das Eisen des Speers war in seiner Brust stecken geblieben und die Aerzte erklärten, er würde, sobald man es aus der Brust ziehe, sterben. Epaminondas dachte an'nichts, als an den Fortgang des Kampfes. Endlich kam die Kunde von dem vollständigen Siege. Des Helden Gesicht verklärte sich: „Nun habe ich genug gelebt, denn ich sterbe unbesiegt," sagte er und zog sich das Eisen selbst aus der Brust. „Du stirbst, Epaminondas!" rief einer seiner Freunde trostlos aus, „o daß du doch wenigstens Söhne hinterließest!" worauf er ausathmend erwiderte: „Ich hinterlasse euch zwei unsterbliche Töchter, die Siege bei Leuktra und Mantinea." Mit dem Tode des Epaminondas sank das Ansehen und die Macht, welche er seiner Vaterstadt errungen hatte, rasch dahin, aber die Streitigkeiten und Kämpfe dauerten fort unter den Griechen, bis sie endlich ihre Freiheit völlig verloren. 28. Demosthenes (geb. 384 v. Chr.) Demosthenes war der größte Redner Griechenlands. Er war der Sohn eines Waffenschmieds zu Athen und hatte das Unglück, schon im siebenten Jahre seinen Vater zu verlieren. Seine Vormünder brachten ihn um sein ganzes väterliches Vermögen, und so konnte ihm nur eine dürftige Erziehung zu Theil werden. Dazu kam, daß er von Anfang ein schwächlicher, kränklicher Knabe war. Einst hörte er seinen Erzieher mit einigen Freunden viel
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