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1. Bilder aus der Weltgeschichte - S. 128

1871 - Braunschweig : Wreden
— 128 — langte, ergriff ihn die Obrigkeit der Stadt, warf ihn ins Gefängniß und befahl einem Sklaven, ihn zu todten. Als dieser an ihn heran trat, rief ihm Marius mit Donnerstimme entgegen: „Sklav', du wagst es, den Marius zu todten?" Der Sklav' erschrak und eilte fort. Nun entkam Marius, ging nach Afrika und lebte in den Ruinen von Karthago. Aber auch hier wurde er vertrieben und brachte, auf Rache gegen S n l l a sinnend, die nächste Zeit auf den Inseln an der Küste zu. Ehe Sulla Rom verließ, wurden noch Octavins, ein Aristokrat, und Ein na, ein Führer der Volkspartei und Anhänger des Marius, zu Consnln gewählt. Kaum war aber Sulla zum Heere abgereist und hatte sich mit demselben eingeschifft, da sammelte Cinna das Volk, um die Zurückberufung des Marius und seines Anhanges zu bewirken. Hierbei kam es zu blutigen Kämpfen. Der andere Consul, Octavius, eilte mit seinen Schaaren herbei und vertrieb Cinna aus der Stadt. Dieser floh nach Unteritalien zu einem dort aufgestellten Beobachtungsheere und gewann dasselbe. Marius wurde nun von den Vorgängen benachrichtigt und landete bald darauf in Italien. Jetzt strömten von allen Seiten seine Anhänger herbei, und mit einem gewaltigen Heere erschien er vor Rom. Da der Senat außer Stande war, die Stadt zu vertheidigen und zudem noch Huugersnoth ausbrach, trat er mit Marius und Cinna in Unterhandlung. Der Senat nahm die Absetzung des Cinna zurück. Nun zog Cinna ein, aber Marius blieb vor dem Stadtthore stehen und sagte: „Verbannte dürfen ja nicht in die Stadt gehen." Da ward sogleich das Volk zusammen gerufen, um die Aufhebung des Gesetzes zu bewirken, durch welches Marius geächtet war. Allein ehe die Abstimmung beendet war, zog Marius schon ein und überlieferte die Stadt der Willkür seiner Mörderbanden. Er ließ alles niedermetzeln, was ihm in den Weg kam, und vor Allem mußten die Aristokraten seine Rache fühlen. Ihre Güter wurden als dem Staate verfallen erklärt und ihr Hauseigenthum den Mördern überlassen. Als das Morden der wilden Horden fünf Tage lang gedauert hatte, ward Cinna dessen überdrüssig; aber der alte Marius hatte seinen Blutdurst noch nicht gesättigt; wem er den Gruß verweigerte, der wurde getödtet. Da überfiel endlich Cinna mit einer Schaar Bewaffneten die Mordsklaven in ihrem nächtlichen Lager und ließ sie niederhauen. Marius hatte den Wonnen des Krieges gegen Mithridates entsagen müssen, dafür hatte er sich in Rom Ersatz verschafft. Er wurde wieder zum Mitconsul gewählt, aber nur aus kurze Zeit. Die lange gewünschte Ausregung war für den 70jährigen Greis zu groß. Starker Weingenuß und wohl auch folternde Gewissensbisse mochten das Ihre dazu beitragen, daß er schon am 17. Tage seines^Consnlats starb. 3. Sulla, der unterdessen glücklich gegen Mithridates gekämpft und diesen zu einem für Rom sehr günstigen Frieden gezwungen hatte, kündigte nun dem römischen Senate sein. Kommen in einem Schreiben an: „er werde Rache nehmen an denen, die ihn geächtet, sein Haus verbrannt, sein Weib und seine Kinder vertrieben, seine Freunde getödtet hätten!" Cinna beschloß, dem Sulla mit einem Heere entgegen zu gehen.
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