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1. Bilder aus der Weltgeschichte - S. 171

1871 - Braunschweig : Wreden
— 171 — Menschen in sich zu todten. Seine Einbildungskraft schuf ihm schreckliche Bilder, die er als gesandt vom Teufel ansah, der ihn wieder in die sündige Welt zurückleiten wolle. Es währte nicht lange, so stand er im Rufe eines Heiligen, eines Wunderthäters. Einzelne der Leute, die hinausgegangen waren, den seltenen Mann zu sehen, blieben bei ihm in der Wüste, und bald erhoben sich in der Nähe seiner Hütte neue Hütten. Er war das Haupt der kleinen Gemeinde, deren Gebete und Bußübungen er leitete. Diese Leute wurden Mönche d. i. Alleinlebende genannt. In Mißkennung der Lehre des Heilandes begann man nach der Weise der Indier in unnatürlichen Selbstpeinigungen, in Abtödtung — statt in weiser Mäßigung — aller Triebe der menschlichen Natur der Seelen Heil und Seligkeit zu suchen. Antonius hatte seinen Anhängern noch Arbeit auferlegt; aber schon zu seinen Lebzeiten tauchten Heilige auf, die davon abgingen und ausschließlich Buß- und Betübungen verrichteten. Als Antonius starb, waren die Einöden Aegyptens mit zahlreichen Mönchen bevölkert. Einer seiner Zeitgenossen bauete anstatt der einzelnen Hütten für sich und seine Jünger gemeinschaftliche Gebäude, in welchen die Mönche nach bestimmten Regeln zusammen lebten. Ein solches, durch Mauern von der Außenwelt abgeschlossenes Gebäude nannte man Kloster; sein Vorsteher hieß Abt d. h. Vater. Die Begeisterung für diese Lebensart griff mächtig um sich, und sogar auch Fraueu folgten dem Beispiele der Mönche, und so entstanden auch Frauen- oder Nonnenklöster. Von der Mitte des vierten Jahrhunderts an breitete sich das Klosterleben auch im Abendlande aus. Hier übte besonders Benedict, der Abt eines italienischen Klosters, großen Einfluß auf die weitere Entwickelung aus. Während im Morgenlande Einsiedler lebten, die ihre Wohnung in Grabstätten, schauerlichen Klüften, auf Bergfpitzeu, ja sogar auf Bäumen und Säulen nahmen, stellte B e n e d i c t Regeln auf, nach welchen Jeder, der als Mönch aufgenommen werden wollte, sich durch heiliges Gelübde verbindlich machte, lebenslang dem Kloster anzugehören und den Obern unbedingten Gehorsam zu leisten. Außer Gebet und Fasten wurden den Mönchen auch Handarbeit, Ackerbau, Erziehung der Jugend und Beschäftigung mit den Wissenschaften zur Pflicht gemacht. Bedrängten und Verfolgten sollten die Kloster eine Zufluchtsstätte sein. Diese Anordnungen wirkten sehr segensreich. Viele Klöster waren die Sitze der Wissenschaft, der Künste, der christlichen Bildung und Sitte. Aus ihren stillen Zellen gingen die Glaubenshelden hervor, welche unter steten Gefahren und Beschwerden das Licht des Evangeliums verkündigten. 61. Der heilige Adalbert. (995.) Preußen war schon in den ältesten Zeiten Gegenstand vieler Sagen. Sollen doch schon die alten Phönicier die Küsten dieses Landes besucht haben, um dort den Bernstein zu holen, den man im Alterthume mit Gold auswog. Aber lange Zeit blieb dieses Land ein geheimnißvolles und die
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