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1. Bilder aus der Weltgeschichte - S. 173

1871 - Braunschweig : Wreden
— 173 — sie gaben ihnen mit wilden Geberden zu verstehen, daß sie denselben verlassen sollten. Seine Begleiter folgten der Aufforderung, er aber nicht. Nun legten die ergrimmten Feinde Hand an ihn und fesselten ihn, indeß er den erschreckten Freunden zurief: „Trauert nicht, lieben Freunde, denn ihr wißt, daß wir dies Alles nur leiden für den Namen unsers Herrn Jesu Christi, welcher allein ist Herr über Leben und Tod!" Kaum hatte er dies gesprochen, als ans dem Haufen der Feinde ein Priester hervortrat und ihm einen Wurfspieß gegen die Brust schleuderte. Blick und Hände gen Himmel hebend und die Worte ausrufend: „Vater, vergieb ihnen!" ward er noch von sieben Lanzen durchbohrt. Jetzt löste man seine Bande, da stürzte er in Form eines Kreuzes zu Boden und gab seinen Geist auf. Den beiden Begleitern fügte man kein Leid zu; sie erreichten glücklich ihre Heimat und brachten dem Herzoge B ol eslaw von Polen die traurige Kunde. Dieser sandte — so wird erzählt — zu den Preußen, erhielt für so viel Gold oder Silber, als der Leichnam schwer war, denselben zurück und ließ ihn in der Domkirche zu Gnesen beisetzen. 62. Mohammed. (600 it. Chr.) Während das Christenthum sich unter den germanischen Völkern ausbreitete und unsere kräftigen Vorfahren immer mehr zu sanften Sitten gewöhnte, gerieth die christliche Kirche da, wo sie zuerst erblühet war, im Morgenlande, in argen Versall. Der Glaube hatte dort in den Herzen der Menschen seine. Kraft verloren, man diente Gott nur noch mit den Lippen, wandelte aber nicht in seinen Geboten. Mit der größten Erbitterung stritt man sich in der christlichen Kirche über unwichtige Glaubenssätze, und Haß und Zwietracht trennte diejenigen, welche der Herr durch das neue Gebot der Liebe vereinigen wollte. Da trat 600 Jahre nach Christi Geburt in Arabien ein Mann auf, welcher eine sich schnell über einen großen Theil von Asien und Afrika verbreitende Lehre gründete. Dieser Mann war Mohammed oder Muhammed, und seine Religion hieß der Islam. Arabien ist eine weite Halbinsel und ungefähr vier Mal so groß wie Deutschland. Vom rothen und persischen Meere begrenzt, wird es an seiner Landseite durch eine große Wüste von Palästina und Syrien geschieden. Der Boden ist großenteils Saudwüste oder unzugängliches Steingebirge, hie und da mit schönen Strichen von frischem Grün (Oasen) abwechselnd; überall, wo nur Wasser ist, da ist grünes Wachsthum, da ist Schönheit; duftende Balsamsträucher, Dattelbäume, Weihrauchsbäume. In diesem Lande, wo eine brennende Sonne bei Tage ihre unerträgliche Strahlenglut ausgießt, wohnte ein edles, begabtes Volk, ein Volk von starken Gefühlen, beseelt mit Thatenlust, ein edelmüthiges, aber auch schwärmerisches Volk, das Volk der Araber, die als Wüstenbewohner auch Beduinen genannt werden. Der wilde Beduine, welcher ein Nomaden-, Krieger-und Räuberleben, führt, heißt den Fremden in feinem Zelte willkommen, wie einen, der Recht hat zu Allem, was er besitzt, wäre es auch sein ärgster Feind; er schlachtet
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