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1. Bilder aus der Weltgeschichte - S. 176

1871 - Braunschweig : Wreden
— 176 - Koran Wahrhaftigkeit, Dankbarkeit, Treue bei Versprechungen, Wohlthätigkeit, Gerechtigkeit; dagegen kündet er schwere Strafen an für Ehebruch, Meineid, Mord, Verläumduug, Wucher, Spiel und Trunk. Viele dieser Lehren enthält ja auch die Bibel; aber die schlimmste Lehre Mohammeds war die: Verdienstlicher als Alles ist es, die neue Lehre durch das Schwert auszubreiten. Das führt zur höchsten Seligkeit in den obersten Himmel, das Paradies. „Das Schwert," sagt er, „ist der Schlüssel zum Himmel." Am Tage des Gerichtes glänzen die Wunden des Gläubigen wie Rubinen und duften wie Balsam. Er geht ein in Gärten voll schattenreicher Bäume mit köstlichen Früchten, die ihm in goldenen und silbernen Gefäßen geboten werden. In golddurchwirkteu Kleidern geht der Gläubige einher. Gesänge der Engel umtönen ihn und die Helden blühen in ewiger Jugend. Bald nach seiner Flucht nach Medina stand Mohammed an der Spitze von Tausenden, die für den neuen Glauben ihr Leben zu opfern bereit waren. Daher schritt Mohammed, als er gegen seine Feinde auszog, von Sieg zu Sieg. Nichts vermochte der Tapferkeit seiner begeisterten Schaaren zu widerstehen. Mekka mit dem Heiligthume wurde genommen, die Besiegten schlossen sich dem Propheten an und bald war ganz Arabien seiner Lehre, und seiner Herrschaft unterworfen. Mit dem Kampfe, den er angehoben hatte, war ein Kriegsbrand in die Welt geschleudert worden, der Jahrhunderte lang verheerend in der morgenländischen und später sogar bis in die abendländische Welt wirkte. Hätten Mohammeds Feinde ihn bei ihren Verfolgungen nicht bis * zum Aenßersten getrieben, so hätte er vielleicht nie zum Schwerte gegriffen und seine Lehre wäre reiner geblieben. So aber wurde sie verdunkelt und Irrthümer und Aberglauben nahmen schon kurz nach seinem Tode überhand. „Hätte Mohammed, dessen Seele nach Wahrheit dürstete wie je eine, einen echten Jünger Jesu kennen gelernt, er wäre sicherlich unter seinem Volke ein begeisterter Apostel des Christenthums geworden." Nachdem er zehn Jahre lang das Schwert geführt und ganz Arabien unter seine weltliche und geistliche Herrschaft gebracht hatte, unternahm er eine große Wallfahrt von Medina nach Mekka, begleitet von einer Schaar von 100,000 Gläubigen. Diese Wallfahrt ward das Beispiel für alle spätern Wallfahrten nach dem für heilig erklärten Orte. Gleich nach seiner Rückkehr erkrankte er an Gift, das ihm eine Jüdin eingegeben hatte, um seine Heiligkeit zu prüfen. Als er seinen Tod annahen fühlte, ließ er sich tu ein Gotteshaus tragen und redete das versammelte Volk also an: „Höret mich, ihr Männer! Habe ich Jemand mit Härte bestraft, so lasset mich eben die Streiche empfinden, die er empfunden hat; habe ich Jemandes guten Namen gekränkt, so thue er meinem Namen dasselbe. Habe ich von Jemand ungerechter Weise Geld genommen, so bin ich bereit, solches wieder zu erstatten. Niemand fürchte sich, von mir zu fordern, was ihm gebührt; ich bin bereit, es ihm wieder zu erstatten." Niemand hatte sich zu beklagen; endlich aber trat ein Mann hervor und sprach: „Du bist mir drei Dirhems (eine kleine Geldmünze) schuldig." Mohammed ließ ihm das Geld auszahlen. Kurze Zeit darauf starb er. Gläubige Pilger besuchen heut noch die Moschee in Medina, in der sich des Propheten Sarg befindet.
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