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1. Bilder aus der Weltgeschichte - S. 199

1871 - Braunschweig : Wreden
— 199 - verlassen und verachtet in Gram und Schande in Italien. Heinrich aber nahm auf hinterlistige Weise den alten Vater auf der Burg zu Böckelheim bei Kreuznach gefangen und zwang ihn zu Ingelheim, der Krone zu entsagen. Bald jedoch entkam der alte Kaiser, der überall das Volk auf seiner Seite hatte, starb aber, ehe ein neuer Bürgerkrieg ausbrach, zu Lüttich im 57. Lebensjahre. Auch im Tode sollte der unglückliche Fürst noch keine Ruhe haben; denn man brachte seine Leiche, da er noch nicht vom Banne erlöst war, auf eine kleine Insel in der Maas, wo sie nnbeerdigt im Sarge stand. Erst nach 5 Jahren wurde die Kaiserleiche, nachdem der Bann zurückgenommen war, im Dome zu Speier beigesetzt. Und noch immer ruhte die Asche nicht in ungestörtem Frieden, denn als die Franzosen im Jahre 1689 ihre Raubzüge nach der Pfalz unternahmen, durchwühlten sie mit frechen Händen die alten Kaisergräber. 70. Die Kreumge. (1096-1291.) Schon in den ältesten Zeiten war es Sitte, nach dem heiligen Lande zu wallfahrten, um an den heiligen Stätten zu beten, wo der Erlöser, Jesus Christus, gelebt und gewirkt hatte. Vorzüglich häufig wurden diese Wallfahrten seit der Zeit Constantins, des ersten christlichen Kaisers, dessen Mutter Helena (s. Nr. 50), da wo das Grab Christi gewesen sein sollte, eine schöne Kirche gebauet hatte. Von da an war Jerusalem nie leer von Pilgern. Die Araber, welche Besitzer des Landes waren, ließen um des irdischen Vortheils willen, welcher ihnen durch die Pilger wurde, die Christen ungestört gehen und den obersten Bischof, den Patriarchen von Jerusalem, ungekränkt. Als indeß im elften Jahrhundert die Seldschucken, ein roher Türkenstamm, Palästina erobert hatten, kamen Klagen über Klagen nach Europa, wie grausam die andächtigen Wallfahrer mißhandelt und wie empörend die heiligen Orte beschimpft und entweihet würden. Diese Barbaren waren sogar während des Gottesdienstes in die christlichen Kirchen eingedrungen und hatten durch Lärm und Unfug aller Art die Andacht der Christen gestört. Da erschien im Jahre 1094 in Italien und Frankreich ein Mann im bloßen Haupte, barfüßig, auf einem Esel reitend. Er nannte sich Peter und war von Amiens in Frankreich. Ein langes Pilgergewand, von einem Stricke zusammengehalten, umwallte den hagern Leib. Die dürren Hände hielten ein Kruzifix. Weit standen seine großen, schwarzen Augen aus ihren Höhlen hervor und glüheten in unheimlichem Feuer. Wenn er in eine Stadt oder in ein Dorf zog, lief Alt und Jung zusammen, um den wundersamen Mann zu sehen und um den Worten zu lauschen, die tote ein Strom ans seinem Munde flössen. Er kam aus dem heiligen Lande. Mit grellen Farben malte er die Noth, welche die christlichen Pilger dort von den Ungläubigen zu ertragen hatten. Es sei der Christen Pflicht, sprach er, in,bett heiligen Kampf zu ziehen, Vaterland, Freunde und Verwandte zu verlassen und das Grab, darin der Herr gelegen, denen zu entreißen,
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