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1. Bilder aus der Weltgeschichte - S. 230

1871 - Braunschweig : Wreden
— 230 — Als er das Wendenvolk seinen starken Arm nochmals hatte fühlen lassen, suchte er die beiten Völker, Deutsche und Wenden, zu vereinigen, indem er den wendischen Adel dem deutschen Adel gleichstellte. Auch rief er Flan-derer und Holländer, die der Einbruch des Meeres aus ihrer Heimat vertrieben, wie auch Westfalen und Franken, die Krieg und Noth heimatlos gemacht hatte, nach Brandenburg und gab ihnen gegen Zins, Zehnt und Dienst Wohnplätze in den verwüsteten Landstrichen. Hierdurch hob sich der Ackerbau und die Gewerbthätigkeit in Brandenburg ganz bedeutend. Als er seine Wallfahrt nach dem heiligen Grabe, ein schon früher gethanes Gelübde, ausgeführt und die Bischofssitze in Havelberg und Brandenburg wieder besetzt hatte, suchte er auch dadurch das Christenthum im Wendenlande immer mehr zu befestigen, daß er die Ritterorden der Templer und Johanniter in sein Land ries. Also war Albrecht der Schöpfer eines neuen Staates, in dem bald Wohlstand und Gesittung blüheten. Aus ihn folgte sein ältester Sohn Otto, der, wie auch alle anderen Fürsten ans dem Hanse Asfanten, es an Fürsorge für den jungen Staat nicht fehlen ließ. 82. Markgraf (Otto Iv. mit dem Pfeile und der Erzbischof von Magdeburg. (1300.) Durch die Kraft des großen Markgrafen Albrecht von Ballenstedt und seiner Nachfolger waren also die Wenden so weit überwunden, daß sie fernerhin sich allmälig ganz zu deutscher Sitte und christlicher Ordnung hinneigten. Aber die Nachfolger Albrechts wurden bald in Kriege mit anberen Fürsten verwickelt. In Magbebnrg herrschten seit Otto's des Großen Zeiten Erzbischöfe, die auch eine ansehnliche weltliche Macht hatten. Diese mußte einst bet Nachkomme des großen Albrecht, der Markgraf „Otto mit dem Pfeile" fühlen. Die Sache aber war folgende: Otto hatte gewünscht, daß sein Bruder Erich Erzbischof von Magdeburg werden sollte, aber die Wahl war nicht aus ihn gefallen. Daher grollte er den Magdeburgern und vor Allen dem Erzbischof Günther. Er sagte diesem die Fehde an und zog gegen ihn. Schon war er Magdeburg nahe und rief in seinem feurigen Uebermuthe: „Dort, im Magdeburger Dom, ihr Leute, werden wir bald unsere Rosse füttern." Dies Wort kam früher nach Magdeburg, als Otto, und kaum vernahm es Günther, so versammelte er Edle und Bürger ans dem Marktplatze, entfaltete die Fahne des heiligen Mauritius, des Schutzpatrons von Magdeburg, und entflammte, auf den vermessenen Ausspruch des Feindes verweisend, in feuriger Rede die Menge zur wilden Kampflust. Alles griff zu den Waffen, und hinaus zog der Bischof mit starker Macht, den Brandenburgern entgegen. Es kam zu einer unerhört blutigen Schlacht, in der Otto unterlag und mit 300 Rittern und Knappen in Gefangenschaft gerieth. Im Triumphe, unter
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