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1. Bilder aus der Weltgeschichte - S. 278

1871 - Braunschweig : Wreden
— 278 — neuer Schwarm der Kaiserlichen sprengt herzu, es fallen Schüsse eine Kugel dringt dem Könige durch die Schläfe — er ist nicht mehr. Inzwischen haben die Schweden das daherjagende blutige Pferd ihres Königs erblickt. Von Mund zu Mund geht die Schreckenskunde: der König ist todt! — Der Eindruck des Unglücks ist fast überwältigend. Einige der schwedischen Generale denken an einen geordneten Rückzug und äußern sich iu diesem Sinne. „Nein", ruft der tapfere Bernhard von Weimar, „keinen Rückzug; Rache! Sieg oder Tod muß jetzt unser Feldgeschrei sein." Sein Ausruf ist der rechte Ausdruck des Gefühls, das sich der Mehrzahl der protestantischen Krieger bemächtigt hat. „Rächet den König' rächet ihn!" Also tönt es machtvoll aus dem Heere. Mit Sturmgewalt geht es wieder gegen den Feind. Auf allen Punkten wird fein Widerstand gebrochen, gräßlich mähet der Tod in seinen Reihen, er weicht. Aber noch eilte harte Probe seines Heldensinnes hat das Heer zu bestehen. Pappenheim, dem Eilboten nachgesandt worden, kommt jetzt mit seinen Geschwadern daher gebraust. Eiu neues gewaltiges Ringen beginnt; aber auch die Pappenheimer werden in die Flucht geschlagen, ja ihr Führer fällt. Das ganze kaiserliche Heer ist auf der Flucht. Iu der Nacht bei Fackelschein finden die Schweden die Leiche ihres geliebten Königs am sogenannten Schwedensteine. Zehntausend schliefen um Gustav den letzten Schlummer im Felde bei Lützen. Ein eisernes Denkmal zeigt der Nachwelt die Stelle, auf der der Köuig seine Heldenseele aushauchte. Ein Denkmal erhabenerer Art ist dem Könige in dem Gustav-Adolf-Vereine gestiftet. Der größte Held der Protestanten war zwar dahin, aber — auch der Zauber des Namens Wallenstein war geschwunden. F. Wallenfteins Tod. (1634.) Nach Gustav Adolfs Tode übernahm der schwedische Kanzler Axel Oxen stier na, ein umsichtiger thatkräftiger Staatsmann, die Leitung des deutschen Krieges. Ihm zur Seite standen als oberste Heerführer der tapfere Bernhard von Weimar und der schwedische General Horn. Auch andere Helden gingen aus Gustavs Kriegsschule hervor, tote Bauer, Torstenen, Königsmark. Aber es mangelte die Einheit des Ganzen. Die deutschen Fürsten wollten von einem schwedischen Edelmanne nicht abhängig sein und wurden in ihrem Eifer für die evangelische Sache lauer. Das katholische Frankreich gab den Schweden Hilfsgelder. So wüthete denn der heillose Krieg in Deutschland fort und war jetzt nicht mehr wie im Anfange ein Religionskrieg, sondern die nichtdeutschen Völker, besonders die Franzosen, suchten ihren eigenen Vortheil. Bayern wurde vou den Schweden, die nach ihres Königs Tode ebenso unmenschlich verfuhren wie ihre Gegner, schwer heimgesucht, und in Schlesien hausten Friedlands
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