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1. Bilder aus der Weltgeschichte - S. 329

1871 - Braunschweig : Wreden
— 329 — gar bald wieder seine alten Feinde gegen ihn unter die Waffen. England, dem Napoleon am meisten grollte, hatte eine neue Coalition oder Verbindung zwischen Oesterreich und Rußland gegen Frankreich zu Stande gebracht (1805). Statt nun aber nach Italien zu ziehen, wohin Kaiser Franz sein Hauptheer unter dem Erzherzog Karl gesandt hatte, brach der französische Kaiser mit Sturmeseile nach Deutschland auf, vereinigte sich hier mit Baden, Würtemberg und Bayern und rückte in Wien ein, ehe man sich's versah. Daraus wandte er sich rasch nach Mähren, wo die Oesterreicher sich mit den Russen vereinigt hatten. Die beiden Kaiser, Franz und Alexander, waren selbst bei ihren Truppen, um sie durch ihre Gegenwart anzufeuern. Am 2. December 1805 kam es bei Austerlitz, unweit Brünn, zu einer blutigen Schlacht, in welcher indeß die Verbündeten völlig geschlagen wurden. Der linke russische Flügel wollte sich über einen gefrorenen See retten, da aber ließ Napoleon das Eis durch Kanonenkugeln zerschmettern und mehrere Tausende der besten Soldaten versanken rettungslos. Bekümmert und niedergeschlagen mußte nun Kaiser Franz den Preßbnrger Frieden schließen (26. December 1805), worin Oesterreich Venedig, ganz Tirol und seine Besitzungen in Schwaben verlor, mit welchen Napoleon seine Bundesgenossen, Baden, Würtemberg und Bayern, beschenkte. Zugleich wurde den Kurfürsten von Bayern und Würtemberg die Königs würde mit voller Unabhängigkeit von Kaiser und Reich ertheilt und der deutsche Reichsverband somit immer mehr zerrissen. Um aber die Schmach unseres so tief gebeugten Vaterlandes zu vollenden, stiftete Napoleon bald darauf den Rheinbund, durch welchen vorerst sechszehn deutsche Fürsten von Kaiser und Reich sich lossagten und Napoleon als ihren Protector (Beschützer) anerkannten. Für diesen Schutz versprachen sie, ihm mit 63,000 Mann in allen seinen Kriegen beizustehen. Da legte Franz Ii. den deutschen Kaisertitel, der nun keinen Sinn mehr hatte, ab und führte feit dem 6. August 1806 den schon 1804 angenommenen Titel Franz I., Kaiser von Oesterreich. So endete das tausendjährige deutsche Reich. Napoleon aber, der Zerstörer desselben, nannte sich stolz den Nachfolger Karls des Großen. Der Uebermuth des Eroberers kannte nun keine Grenzen mehr. Länder und Kronen verschenkte er wie feile Waaren an feine Verwandten und Generale. Seinen Bruder Joseph fetzte er zum König von Neapel ein, fein Bruder Ludwig wurde König von Holland; der General Mürat, ein ehemaliger Koch, dann Napoleons Schwager, wurde Großherzog von Berg am Rhein. 110. Preußens und Deutschlands Fall. Friedrichs des Großen Nachfolger, Friedrich Wilhelm Ii. (1786—1797), ließ sich während feiner Regierung die Verbesserung des Ackerbaues, der Gewerbe, die Erhöhung der Volksbildung, die Beförderung des Handels und die Vermehrung des Heeres angelegen sein. Aber in einem Feldzuge gegen Frankreich von 17c* 2 an hatten seine Heere kein
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