Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte der Neuzeit - S. 39

1895 - Hannover : Manz & Lange
Die Gegenreformation und der dreissigjährige Krieg. 39 noch günstig, so dass man eine Zeit lang in ihrem Lager sogar hoffte, den habsburgischen Kaiser Maximilian Ii. zu gewinnen. Später aber erholte sich die römische Kirche infolge der Wirkung des Koncils und der Thätigkeit des Jesuitenordens so kräftig, dass sie zum Angriff gegen den Protestantismus übergehen konnte, ein Erfolg, wozu dieser auch selbst durch die inneren Streitigkeiten seiner verschiedenen Richtungen nicht wenig beitrug. A. Ferdinand I. 1556 (1558) bis 1564. Kaiser Ferdinand I. war nach den schlimmen Erfahrungen, die sein Vorgänger bei seinem Streben nach Wiederherstellung der Glaubenseinheit gemacht hatte, redlich bemüht, den Augsburger Frieden aufrecht zu erhalten. Aber er vermochte nicht zu verhindern, dass die protestantische Lehre in seinen eigenen Landen um sich griff und mehrfach katholische Bistümer, namentlich im mittleren und nördlichen Deutschland, entgegen dem „geistlichen Vorbehalt“ in die Hände von Protestanten1) kamen. Allmählich fasste auch der mit jenem Frieden im Widerspruch stehende Kalvinismus2) in Deutschland festen Fuss, der freilich von den eifrigen Lutheranern noch heisser gehasst und verfolgt wurde als selbst das Papsttum. Der Kurfürst von der Pfalz trat offen zu der Lehre des französischen Reformators über und schuf im H e i d e 1 b e r g e r K a t e c h i s m u s3) eine Grundlage für die dem Luthertum feindliche Richtung im deutschen Protestantismus. B. Maximilian Ii. 1564 bis 1576. Auf Ferdinand I. folgte als deutscher Kaiser sein ältester Sohn. Maximilian Ii. Er war in seinem Herzen dem Protestantismus zugethan, und nur äussere Rücksichten hielten ihn, eine friedlich angelegte Natur4), davon ab, offen zu ihm überzutreten; auch war das gehässige Gezänk der Lutheraner (in Kursachsen) und der Kalvinisten (in Kurpfalz), das noch den Lebensabend des milden Melanthon5) verbittert hatte, nicht geeignet, ihn zu einem solchen Schritt zu verlocken. v) Man nannte die protestantischen Inhaber von Bistümern Administratoren. 2) Das Nähere hierüber im § 7. 3) Erschienen 1563. 4) Man nannte ihn wohl den „Ireniker“. 5) Starb 1560 in Wittenberg.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer