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1. Geschichte der Neuzeit - S. 50

1895 - Hannover : Manz & Lange
50 Die Gegenreformation und der dreissigjährige Krieg. Magdeburg zu Hülfe zu kommen. Im Mai 1631 wurde die Stadt von den Kaiserlichen erstürmt und wahrscheinlich auf Befehl des schwedischen Obersten Falkenberg:, der die Verteidigung leitete, in Brand gesteckt, damit ihre Einnahme dem Sieger keinen Nutzen bringe. Da Tilly durch diesen Erfolg geblendet vom Kurfürsten von Sachsen unkluger Weise die Aufgabe seiner bewaffneten Neutralität oder offenen Anschluss an den Kaiser forderte, so drängte er den bisher schwankenden Fürsten, dessen Haltung so viel zu dem Niedergang des deutschen Protestantismus beigetragen hatte, förmlich zu einem Bündnis mit Gustav Adolf. Darauf rückte er verheerend in Sachsen ein, wurde aber von dem herbeieilenden Schwedenkönig im September 163t bei Breitenfeld*) vollständig besiegt. Das einzige Heer, welches dem Kaiser und den Katholiken zur Verfügung stand, war fast vernichtet. Gustav Adolf nutzte jedoch seinen Sieg nicht genügend aus, sondern wandte sich durch Thüringen und Franken nach dem Rhein, wo er in Mainz «ein Hauptquartier für den Winter 1631/2 aufschlug. Bereits trug er sich mit dem Gedanken, einen protestantischen Bund in Deutschland zu gründen, an dessen Spitze er selbst zu treten beabsichtigte. Im Frühjahr 1632 zog er südostwärts über Nürnberg, um den Kurfürsten von Baiern in seinem Lande aufzusuchen. In der Nähe der Lechmündung stellte sich ihm Tilly zusammen mit dem Kurfürsten Maximilian entgegen, wurde aber in der Schlacht tödlich verwundet; und da nun der bairische Kurfürst die Flucht ergriff, so konnte Gustav Adolf ungehindert seinen Einzug in dessen Hauptstadt München halten. Des Kaisers Not war gross. Er sah keinen ändern Ausweg, als den schwtergekränkten Mann zu versöhnen, der ihm einst den Sieg über die Gegner ermöglicht hatte. Nach langen Unterhandlungen liess sich Wallenstein, der vorher mit Gustav Adolf in Verbindung getreten war und mit ihm die Geschicke Deutschlands zu regeln und Ferdinand zu demütigen geplant hatte, im Frühjahr 1632 dazu herbei, gegen weitgehende Zugeständnisse2) die Aufstellung eines neuen kaiserlichen Heeres zu versprechen. Im Königreich Sachsen, nördlich von Leipzig. 2) Über ihren Inhalt ist kein zuverlässiges Zeugnis vorhanden; sicher erhielt Wallenstein das Recht, die Obersten zu ernennen, volle Selbständigkeit der Kriegsführung, die Befugnis zu politischen Unterhandlungen mit den Reichsfürsten und Lebenslänglichkeit des Oberbefehls.
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