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1. Geschichte der Neuzeit - S. 259

1895 - Hannover : Manz & Lange
Die Zeit König Wilhelms I. 259 Iv. Der deutsch-französische Krieg und die Neubegründung des deutschen Reiches 1870/1. A. Vorgeschichte. Am meisten Ärgernis erregte das Wachstum Preussens am kaiserlichen Hof in Paris. Vergebens hatte Napoleon schon vor dem Ausbruch des Krieges von 1866 wie auch nach der Schlacht von Königgrätz Bismarck Anträge gemacht, worin er gegen seine Zustimmung zur Vergrösserung Preussens einen Gebietszuwachs für Frankreich in Gestalt linksrheinischer deutscher Landesteile verlangte. Er war beide Male zurückgewiesen worden. 1) Die luxemburgische Frage 1867: Um aber wenigstens einen Gewinn davonzutragen und das Geschrei der französischen Chauvinisten zu beschwichtigen, die über Preussens Erfolge erbittert „Rache für Sadöwa“verlangten, wollte Napoleon im Frühjahr 1867 vom König der Niederlande das zum ehemaligen deutschen Bund gehörige Grossherzogtum Luxemburg2) kaufen. Hierauf war der bisherige Landesherr einzugehen bereit; er knüpfte jedoch seine Zustimmung an die Einwilligung Preussens, dem das Besatzungsrecht in der Bundesfestung Luxemburg zu-stand. Vergebens bot Napoleon Preussen für die Genehmigung des Kaufes ein Angriffs- und Verteidigungsbündnis an. Bismarck liess im Haag erklären, sein König werde die Abtretung als Kriegsfall ansehen, und vereitelte dadurch den Plan. Dagegen wurde das Grossherzogtum Luxemburg nach einem Beschluss der Grossmächte für neutral erklärt; es blieb dem König der Niederlande, verlor aber seine preussische Besatzung3). 2) Die spanische Thronfrage 1870: Die Niederlagen, welche Napoleons auswärtige Politik in Mejiko und gegenüber Preussen erlitten hatte, gefährdeten auch die Festigkeit seiner Stellung innerhalb Frankreichs; das bewies vor allem der Ausfall der Wahlen 1869, durch welche die Gegner der Regierung bedeutenden Zuwachs erhielten. Eine mächtige Partei am Pariser Hof, -wozu dic-ö-cmahtm des Kaism's-gehörte, arbeitete deshalb darauf hin, durch eine auswärtige Unternehmung die Missstimmung im Lande abzulenken und dem Kaisertum durch einen siegreich geführten Krieg gegen Preussen neue Beliebtheit im 1) Dorf westnordwestlich von Königgrätz, nach dem die Franzosen die Schlacht vom 3. Juli 1866 benennen. 2) Damals durch Personalunion mit dem Königreich der Niederlande verbunden. 8) Nach dem Tode König Wilhelms in. 1890 folgte ihm in den Niederlanden seine Tochter, in Luxemburg nach dem salischen Gesetz der frühere Herzog von Nassau. 17*
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