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1. Geschichte für konfessionell gemischte Schulen - S. 74

1911 - Breslau : Hirt
74 Geschichte. I Staaten. Sie boten Friedrich Wilhelm Iv. die deutsche Kaiserkrone an. Da aber Österreich seinen Einfluß in Deutschland nicht aufgeben wollte, lehnte der König das Angebot mit den Worten ab: „Eine Kaiserkrone kann nur aus dem Schlachtfelde errungen werden." Mit den meisten norddeutschen Staaten schloß Preußen einen Bund [Union], während die süddeutschen Staaten an Österreich Anschluß suchten. So waren die Einigungsbestrebungen vergeblich gewesen. Österreich führte nach wie vor am Bundestage den Vorsitz und entschied auch ferner über Deutschlands Geschicke. 4. Förderung der Kunst, Aufblühen von Handel und Gewerbe. Friedrich Wilhelm Iv. war ein eifriger Verehrer von Kunst und Wissenschaft. In Berlin und Düsseldorf entstanden berühmte Malerschulen. Der Cölner Domban, der jahrhundertelang unterbrochen war, wurde wieder aufgenommen und mit der Wiederherstellung der Marienbnrg sowie dem Stammschlosse der Hohenzollern begonnen. Auch Gewerbe und Handel nahmen einen mächtigen Aufschwung. Es entstand die Eisengießerei und Lokomotivenfabrik von Borsig in Berlin und die Gußstahlfabrik von Krupp in Essen, die noch heute durch die Lieferung vorzüglicher Kanonen und Schiffspanzer Weltruf genießt. In Solingen entstanden Fabriken zur Herstellung von Messern, Scheren, Schwertern und andern Eisenwaren. Nikolaus Dreyse erfand das Zündnadelgewehr. — Die Dampfmaschine brachte auch im Verkehrswesen eine große Umwälzung hervor. 1852 wurde die Ostbahn eröffnet, die der König als eins der größten Werke seiner Regierung bezeichnete. 5. Ende des Königs. 1857 verfiel der König in eine unheilbare Krankheit und konnte das Land nicht mehr selbst regieren. Da er kinderlos war, wurde sein Bruder Wilhelm mit dem Titel „Prinzregent" als sein Vertreter eingesetzt. 1861 starb der König nach schwerem Leiden. Xi. Wilhelm I. (1861—1888). 1. Seine Jugend. Wilhelm I. wurde am 22. März 1797 als zweiter Sohn Friedrich Wilhelms Iii. und der Königin Luise geboren. In seiner Jugend war er sehr schwächlich; deshalb erzog und pflegte ihn seine Mutter mit besonderer Liebe und Sorgfalt. Der junge Prinz zeigte große Neigung zum Soldatenleben; ans diesem Grunde wurde schon vom neunten Lebensjahre ab seine militärische Ausbildung mit Eifer betrieben. Als er 10 Jahre alt war, brach der unglückliche Krieg über das Vaterland herein, und 3 Jahre später traf ihn durch den Tod feiner geliebten Mutter der schwerste Schlag. Erst nach der Schlacht bei Leipzig durfte er ins Feld ziehen; er zeigte vor dem Feinde großen Mut, so daß ihm sein Vater das Eiserne Kreuz verlieh. Im Alter von 32 Jahren vermählte er sich mit der Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar, mit der er bis an sein Ende in glücklicher Ehe lebte. 2. Verbesserung des Heerwesens. Als Wilhelm I. die Regierung angetreten hatte, suchte er zunächst Preußens Ansehen nach außen zu heben. Dazu brauchte er ein starkes Heer. Seit Einführung der allgemeinen Wehrpflicht hatte man die Stärke des Heeres unverändert gelassen, während die Bevöl-
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