Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte für konfessionell gemischte Schulen - S. 24

1910 - Breslau : Hirt
24 Geschichte. I Deutschland. Er glaubte anfangs, Heinrich käme mit einem Heere in feindlicher Absicht; deshalb suchte er Schutz in dem festen Schlosse Kanossa. Hier suchte ihn Heinrich auf. Drei Tage hintereinander erschien er im Büßer-gewande an der Pforte des Schlosses. Dann erst ließ ihn der Papst vor sich kommen. Er sprach ihn vom Banne los, wenn auch ungern; denn er wäre gern als Schiedsrichter zwischen dem Kaiser und den Fürsten aufgetreten. 5. Heinrichs letzte Lebensjahre. Als die deutschen Fürsten hörten, daß Heinrich vom Banne gelöst war, erklärten sie ihn dennoch für abgesetzt und wählten Rudolf von Schwaben zum Kaiser. Derselbe wurde besonders von den Sachsen unterstützt. Heinrich sammelte jedoch ein kleines Heer und besiegte seinen Gegner in der Schlacht bei Merseburg. Unterdessen hatte der Papst den Kaiser aufs neue in den Bann getan. Heinrich-aber zog nun mit einem großen Heere nach Rom und erklärte Gregor für abgesetzt. Zugleich ernannte er einen andern Papst und ließ sich von diesem zum römischen Kaiser krönen. Gregor mußte fliehen und starb ein Jahr darauf in Süditalien. Heinrich aber fand bis an sein Lebensende keine Ruhe. Seine eigenen Söhne empörten sich gegen ihn, nahmen ihn gefangen und zwangen ihn, die Krone niederzulegen. Es gelang ihm zwar, aus der Gefangenschaft zu entfliehen; aber auf der Flucht starb er. Sein Leichnam mußte fünf Jahre an nngeweihter Stätte stehen, dann erst wurde er vom Banne befreit und im Dome zu Speyer beigesetzt. — Trotz der vielen Feinde hatte Heinrich während seiner langen Regierung von den kaiserlichen Rechten nichts aufgegeben. Sein Sohn Heinrich V. einigte sich mit dem Papste in friedlicher Weise. Die Bischöfe wurden fortan von den Geistlichen der Domkirche gewählt. Danach belehnte sie der Kaiser mit dem Zepter, dem Zeichen ihrer weltlichen Macht, der Papst dagegen mit Ring und Stab, den Zeichen ihrer geistlichen Würde. Xi. Friedrich l., Barbarossa (1152—1190). 1. Wahl und Person des Kaisers. Mit Heinrich V. war das fränkische Kaiserhaus ausgestorben. Deshalb wählten die Fürsten nach seinem Tode Lothar von Sachsen zum Kaiser. Dieser schenkte die Nord mark, die heute Altmark genannt wird, an Albrecht den Bären, der sich später Markgraf von Brandenburg nannte. Nach Lothars Tode kam das mächtige Geschlecht der Hohenstaufen auf den Thron. Der zweite Kaiser aus diesem Hause war Friedrich I. Wegen seines roten Bartes wurde er von den Italienern Barbarossa, d. i. Rotbart, genannt. Er war ein stattlicher Held von mittlerer Größe und schönem, kräftigem Körperbau. Lebhafte, blaue Augen, eine hohe Stirn und wallendes, blondes Haar gaben ihm ein schönes Aussehen. Wahre Frömmigkeit, tiefe Geistesbildung, große Beredsamkeit, hervorragende Tapferkeit und würdevolles Auftreten verschafften ihm Ansehen bei jedermann. Er nahm sich Karl den Großen zum Vorbilde und strebte danach, alle Länder zu besitzen, die einst zum weströmischen Reiche gehört hatten. Nachdem er in Aachen gekrönt
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer