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1. Geschichte für evangelische Schulen - S. 63

1911 - Breslau : Hirt
I Geschichte. 63 machen. Im Bunde mit Rußland erklärte der König zur allgemeinen Freude des Volkes im August 1806 an Frankreich den Krieg. b) Jena und Anerstädt. Es war ein ungleicher Kampf, der nun begann. Die Heere Rußlands standen noch weit entfernt. Österreich und England verhielten sich neutral. Im Herbst 1806 konnten nur 100000 Mann ins Feld geführt werden. Sie waren mangelhaft gerüstet und gewöhnt, nur in geschlossenen Massen zu kämpfen. An ihrer Spitze standen zum größten Teil alte Feldherren, die den Anstrengungen des Krieges nicht gewachsen waren und die neue Kriegskunst Napoleons nicht kannten. Dieser dagegen drang schnell mit 220000 Mann vor und besetzte die Pässe des Thüringer Waldes. Sein Heer war im Kampfe erprobt und an Sieg gewöhnt. Bei Saalfeld in Thüringen stieß Prinz Louis Ferdinand auf den übermächtigen Feind und starb den Heldentod. Den Oberbefehl über das preußische Heer führte der 71jährige Herzog Ferdinand von Braunschweig. Er teilte es in zwei Abteilungen, von denen die eine bei Jena, die andre bei Auerstädt Aufstellung nahm. Am 14. Oktober 1806 wurden beide Heere trotz der tapfersten Gegenwehr gänzlich geschlagen. Als die Trümmer der besiegten Truppen auf dem Rückzüge zusammentrafen, hörte jede Ordnung auf. Der Rückzug wurde zur Flucht. Der König wollte Napoleon zum Frieden bewegen; doch dieser ging nicht darauf ein, weil er seinen Sieg voll ausnutzen wollte. c) Tage der Schmach. Nun folgten für Preußen Tage tiefster Schmach. Das Heer des Fürsten von Hohenlohe wurde eingeholt und ergab sich ohne Kampf. Nur der General Blücher rettete die preußische Waffenehre. Er entwich bis in die Nähe von Lübeck und ergab sich erst, als es ihm an Schießbedarf und Mundvorrat fehlte. Die Befehlshaber der meisten Festungen öffneten den Siegern ohne Schwertstreich die Tore. So fielen Magdeburg, Erfurt, Spandau, Stettin und Küstrin ruhmlos in die Hand der Feinde. Nur Danzig wurde später zehn Wochen lang tapfer verteidigt, und Graudenz, Kolberg, Pillau und drei kleine Festungen in Schlesien hielten sich bis zum Frieden. Napoleon zog in Berlin ein, raubte die Siegesgöttin vom Brandenburger Tor und den Degen Friedrichs des Großen aus der Gruft zu Potsdam. Jeder Verkehr mit England wurde verboten. Die königliche Familie floh erst nach Königsberg, dann nach Memel. Auch Sachsen trat dem Rheinbünde bei und wurde dafür von Napoleon zum Königreich erhoben. d) Pr.-Eylan und Friedland. Mit Beginn des Jahres 1807 griffen die Russen in den Krieg ein. Ihr Heer stand in Ostpreußen unter dem Oberbefehl des Generals Bennigsen. Diesem war auch ein preußisches Heer von 6000 Mann unterstellt. Ant 7. und 8. Februar kam es bei Pr.-Eylau zu einer blutigen Schlacht. Auf beiden Seiten wurde trotz Schnee und großer Kälte mit Erbitterung und Tapferkeit gestritten. Noch nie hatte Napoleon so heftigen Widerstand gefunden. Besonders machten ihm die preußischen Truppen viel zu schaffen; sie entrissen ihm noch in letzter Stunde den fast errungenen Sieg. Napoleon bot nun Friedrich Wilhelm Iii. unter
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