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1. Geschichte für evangelische Schulen - S. 13

1918 - Breslau : Hirt
I A. Deutsche Geschickte. 13 Vi. Das Reich der Franken bis auf Karl den Großen. 1. Die Franken. Während der Völkerwanderung waren die Franken nicht aus ihren Wohnsitzen am Mittel- und Niederrhein gewichen. Von ihrer Heimat aus drangen sie aber langsam und sicher nach Westen vor und waren als Krieger gefürchtet. Ihre Waffen bestanden besonders in einer zweischneidigen Axt, die geschickt zu Hieb und Wurf gebraucht wurde, und aus furchtbaren Wurfspießen mit Widerhaken. Nicht mit Unrecht wurden sie von ihren Feinden als treulos und grausam bezeichnet. In den eroberten Gebieten ließen sie sich als Ackerbauer nieder. Sie zerfielen in mehrere Stämme, die von Königen regiert wurden. 2. Gründung des Frankenreiches durch Chlodwig. Im Jahre 481 kam ein 15jähriger Königssohn, mit Namen Chlodwig, zur Regierung. Er nahm sich vor, ganz Gallien zu erobern und sich zum Könige aller Frankenstämme zu machen. Zunächst wandte er sich gegen die Römer, die noch einen Teil von Gallien besaßen. Er besiegte den römischen Statthalter in blutiger Schlacht und nahm das römische Land in Besitz. Im Südosten seines Reiches wohnten die Burgunder. Um ihre Freundschaft zu gewinnen, vermählte er sich mit einer burgundischen Königstochter. Diese war eine fromme Christin und versuchte auch ihn zum Christentum zu bekehren, aber vergebens. Einst brach ein Krieg gegen die Alemannen aus, und Chlodwig wurde in der blutigen Schlacht bei Zülpich hart bedrängt. In seiner Not hob er die Hände gen Himmel und rief: „Jesus Christus, gewährst du mir jetzt den Sieg, so will ich an dich glauben und mich taufen lassen auf deinen Namen!" Bald darauf wurden die Alemannen geschlagen und wandten sich zur Flucht. Chlodwig nahm einen großen Teil ihres Landes in Besitz. Nicht lange danach ließ er sich taufen und erhielt von dem Papste den Titel: „Allerchristlichster König". Trotzdem aber blieb er treulos, hinterlistig und grausam wie ein Heide. Nachdem er auch die Burgunder und Westgoten besiegt hatte, räumte er seine Verwandten durch List oder Gewalt aus dem Wege und machte sich zum Herrscher über das ganze Frankenreich. Als er im Jahre 511 starb, wurde sein Reich unter seine vier Söhne geteilt. 3. Das Lehnswesen. Wenn Chlodwig ein Land erobert hatte, ließ er der unterworfenen Bevölkerung ihren Grundbesitz. Die Güter vertriebener oder gefallener Könige und Edlen aber waren herrenlos geworden. Einen Teil davon verschenkte er an seine angesehensten und tapfersten Krieger, und die übrigen behielt er als Krongüter oder Domänen für sich. Den größten Teil gab er als Lehen an freie Männer. Diese wurden seine Lehnsmänner oder Vasallen, mußten ihm Treue schwören und Heeresfolge leisten. Brachen sie ihren Eid, so wurde ihnen das Lehen genommen. Nach ihrem Tode ging es gewöhnlich auf ihre Söhne über. Die Nachfolger Chlodwigs machten es ebenso. Viele freie Männer waren durch die Heeresfolge in Schulden geraten, weil sie lange Zeit von Hause wegbleiben und sich selbst unterhalten mußten.
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