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1. Geschichte für evangelische Schulen - S. 116

1918 - Breslau : Hirt
116 Geschichte. I von Volksschulen wurden neu gegründet, und zur Ausbildung der Lehrer richtete man neue Lehrerseminare ein. d) Förderung der Landwirtschaft und der Industrie. Bisher war die Landwirtschaft so betrieben worden, wie es der Sohn vom Vater gelernt hatte. Zur Hebung des Ackerbaues sorgte der König dafür, daß bei demselben auch das angewandt wurde, was durch die Wissenschaft erforscht war. Er ließ aus Hannover den berühmten Arzt und Landwirt Th a.e r kommen und übergab ihm ein Gut zur Errichtung einer Musterwirtschaft. Jetzt entstand auch eine landwirtschaftliche Hochschule. Hier wurde u. a. gelehrt, aus welchen Stoffen der Ackerboden zusammengesetzt ist, womit er am besten zu düngen ist, welche Feldfrüchte am besten darauf wachsen, und wie der Fruchtwechsel am zweckmäßigsten einzurichten ist. Von nah und fern zogen junge Land-wirte nach dieser Hochschule, so daß die Landwirtschaft einen großen Aufschwung nahm. —> Auch in der Industrie war ein bedeutender Fortschritt zu spüren. Für Spinnerei und Weberei, Molkerei und Brennerei, Herstellung von Schuh- und Eisenwaren und andre Gewerbe, die bisher nur im kleinen betrieben waren, entstanden große Fabriken, da man eine Menge Maschinen erfand, die billiger arbeiteten als die Menschenhand. e) Förderung von Handel und Verkehr. Am Anfange des 19. Jahrhunderts erbaute ein Amerikaner das erste Dampfschiff. Bald zeigte es sich, daß durch die Dampfschiffahrt Handel und Verkehr vollständig umgestaltet wurden. Man konnte nun schneller und sicherer nach den entferntesten Gegenden gelangen, so daß die Segelschiffe im überseeischen Verkehr mehr und mehr verdrängt wurden. 1812 erfand ein Engländer die erste Lokomotive. Wenig später legte er die erste Eisenbahn an. Von England kam diese Erfindung auch nach Deutschland. 1838 wurde zwischen Berlin und Potsdam die erste preußische Eisenbahn erbaut. 1833 erfanden zwei deutsche Gelehrte den Telegraphen, der mit Blitzesschnelle Nachrichten in die weite Welt trägt. — Handel und Verkehr wurden jedoch in jener Zeit dadurch stark behindert, daß an den Grenzen jedes deutschen Staates Zölle entrichtet werden mußten. Preußen hatte am meisten darunter zu leiden, weil sich fremde Staaten quer durch sein Gebiet zogen. Deswegen schloß es mit den deutschen Nachbarstaaten Verträge,' die zwischen diesen Staaten alle Eingangs-, Durchgangs- und Ausgangszölle beseitigten. So entstand der deutsche Zollverein. Mit dem Beginn des Jahres 1834 wurden alle Zölle für den Verkehr in den Gebieten des Zollvereins aufgehoben. Die Waren aus fremden Ländern wurden nur einmal bei ihrer Einführung in das Zollgebiet verzollt. Den Gewinn teilten die Länder nach ihrer Einwohnerzahl. Der freie Verkehr im Inneren des Zollgebiets förderte den Handel, brachte die deutschen Stämme in nähere Berührung und hob das Ansehen Deutschlands im Auslande. Auch die Einführung eines einheitlichen Zollgewichts trug viel dazu bei, Handel und Verkehr zu erleichtern. Mit der Bildung des deutschen Zollvereins war der erste Schritt zur Einigung Deutschlands unter Preußens Führung getan.
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