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1. Geschichte für evangelische Schulen - S. 1

1918 - Breslau : Hirt
Der Weltkrieg 1914/17. A. Das Jahr 1914. I. Entstehung des Krieges. Kaiser Wilhelm Ii. war während seiner ganzen Regierungszeit eifrig bemüht, seinem Volke und der Welt den Frieden zu erhalten. Dennoch brach 1914 der größte Krieg aus, den die Weltgeschichte kennt. Die unmittelbare Veranlassung zu diesem Kriege war die Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers, Erzherzog Franz Ferdinand, und seiner Gemahlin in Sarajewo am 28. Juni 1914. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, daß die Mörder auf serbischem Boden mit Hilfe serbischer Beamten und Offiziere zur Ausführung des Verbrechens angeleitet und bewaffnet worden waren, und daß serbische Verschwörer danach trachteten, Bosnien und die Herzegowina von Österreich loszureißen und mit Serbien zu vereinigen. Deshalb verlangte Österreich mit Recht von der serbischen Regierung, sie möge die Missetäter bestrafen und die Erklärung abgeben, daß sie serbische Verschwörungen gegen Österreich fortan nicht unterstützen wolle. Serbien weigerte sich jedoch, diese Forderungen zu erfüllen. Als Österreich bis zu einem festgesetzten Termin keine befriedigende Antwort erhielt, erklärte es am 28. Juli Serbien den Krieg, gab aber den anderen Mächten gegenüber die Versicherung, daß es den Länderbesitz Serbiens nicht antasten wolle. Deutschland stellte sich von vornherein auf den Standpunkt, daß der nun folgende Kampf zwischen den beiden beteiligten Völkern allein ausgesochten werden müßte, und suchte uoch vor Österreichs Kriegserklärung auf die anderen Mächte in diesem ^iirne einzuwirken. Rußland erklärte jedoch, daß es sich in einen Kampf Österreichs gegen Serbien einzumischen gedenke; denn es betrachtete sich schon lange als Beschützer Serbiens, wünschte die Bildung eines gegen Österreich gerichteten Balkanbundes unter russischer Oberhoheit und erstrebte die weiteste Ausbreitung der slawischen Herrschaft. Obgleich Österreich zunächst nur soviel Truppen mobil machte, als ihm zum Kampfe gegen Serbien nötig erschien, setzte Rußland einen weit größeren Teil seines gewaltigen Heeres in Kriegsbereitschaft und bedrohte damit nicht nur die österreichische, sondern auch die deutsche Grenze. Deutschland wies nun darauf hin, daß es wegen der Bedrohung seiner Grenzen Gegenmaßregeln ergreifen müsse, und ließ keinen Zweifel darüber, daß es sich beim Eingreifen einer dritten Macht auf die Seite Österreichs stellen würde. Rußland machte Ausflüchte, und der Zar Nikolaus bat in einem Telegramm unfern Kaiser, er möge zu verhüten suchen, daß Österreich zu weit gehe. Kaiser Wilhelm übernahm die Vermittlung; aber während er noch mit Österreich verhandelte, traf am 31. Juli die Nachricht vou einer allgemeinen Mobilmachung Rußlands ein, die von dem damaligen Kriegsminister am 29. Juli ohne Wissen und gegen den Willen des Zaren ins Werk gesetzt war, aber am 30. Juli die Zustimmung des Zaren erhalten hatte. Zu diesem Schritte war Rußland durch die Nachricht ermutigt worden, daß es im Kriegsfälle unbedingt auf die Hilfe Frankreichs rechnen dürfe, das den Verlust von Elsaß-Lothringen noch nicht verschmerzt hatte und schon lange auf eine Gelegenheit wartete, an Deutschland Rache zu nehmen. Frankreich hatte seine Zusage an Rußland aber nicht eher gemacht, bis ihm Hilfe von England zugesichert war (29. Juli). Durch die allgemeine Mobilmachung in Rußland wurde Deutschland zum Eingreifen genötigt, nicht nur aus Bundestreue gegen Österreich, sondern auch um seiner Hirts neues Realienbuch: Geschichte. «Der Weltkrieg 1914 17.) 1
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