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1. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 49

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
er bei allen Griechen hochgeehrt. Man nannte ihn den Erfindungsreichen, und da er die Sprache beherrschte wie kein anderer, so verwandte man ihn häufig als Schiedsrichter, Unterhändler und Gesandten. Als Agamemnon und Menelans ihn zur Fahrt nach Troja aufforderten, war er anfangs nicht sehr geneigt, sich zu betheiligen. Denn es war ihm geweissagt worden, er werde erst in 20 Jahren wiederkehren. Es wird berichtet, er habe sich, als Palaiuedes gekommen sei und um seine Zusage angehalten habe, wahnsinnig gestellt, mit einem Esel und Stier gepflügt und Salz gesäet. Hierauf soll Palamedes den Sohn des Odysseus vor den Pflug gelegt, der Vater aber feine Rolle vergessen und den Pflug bestürzt angehalten haben. Dann habe freilich Odysseus feine früher gegebene Zusage wiederholt. Er nahm Abschied von seiner jungen Frau Penelope und fuhr mit zwölf Schiffen nach Anlis. Von seiner Klugheit gibt der Bau des hölzernen Pserdes schon Zeugnis. Von seinem Muth und seiner Tapferkeit im Krieg vor Troja erzählen die Dichter viele Geschichten. So meldete er sich zum Zweikampfe mit Hektor, schlich als Kundschafter in das trojanische Lager und ließ sich zuletzt in den Bauch des hölzernen Pferdes einschließen. Als nach dem Tode des Achilles die Waffen desselben dem vorzüglichsten Helden zur Belohnung gegeben werden sollten, sprachen sie die zu Richtern gewählten gefangenen Trojaner dem Odysseus zu. Großes Leid hatte aber das Schicksal über den Odysseus auf seiner Heimfahrt verhängt. Zehn Jahre sollte er umherirren, bis es ihm gelänge, sein Heimathland wieder zu erreichen. Homer hat die Abenteuer unsers Helden in einem herrlichen Heldengedichte, in der „Odyssee", in 24 Gesängen erzählt. Nach ihm wollen wir dieselben hier in kurzer Uebersicht wiedergeben. _ Nach der Zerstörung von Troja fuhr Odysseus mit seinen 12 Schiffen und seinen Gefährten ab und ward durch einen Sturm in das Land der Kikonen verschlagen. Sie eroberten die Stadt derselben und machten reiche Beute. Aber als Odyffeus und seine Gefährten sich den Freuden des Weines überließen, kamen die benachbarten Kikonen herbei, überfielen die Griechen, und tödteten dem Odysseus im blutigen Kampfe 72 Gefährten. Die andern, welche dem Tode entronnen waren, flohen mit Odyffeus und landeten am zehnten Tage §m Ufer der Lo-tophagen. Diese waren friedliche' Leute und lebten von einer süßen Frucht, der Lotospflanze; wer von dieser kostete, vergaß der Heimath. Als nun einige von des Odysseus Gefährten zu ihnen kamen, um zu erforschen, in welchem Lande sie seien, gaben ihnen die Lotophagen die honigsüßen Lotosfrüchte zu kosten, so daß jene die Rückkehr vergaßen und dem Odysseus keinen Bericht brachten. Da machte sich Odysseus auf den Weg, trieb sie mit Gewalt auf die Schiffe und band sie an die Ruderbänke fest. Die andern Freunde hielt er zurück, damit nicht auch sie der Rückkehr vergäßen. Von hier fuhren sie betrübten Herzens weiter und gelangten in das Land der übermüthigen riesenhaften Cyklopen. Diese ackerten nicht, auch säeten sie nicht; alles wuchs ihnen von selbst. Als nun Odyffeus mit mehreren seiner Gefährten auszog, das Land zu erforschen, nahm Lasst an, Handb. d. Sesch. S. Aufl. 4 Seine Thaten ros Troja. Seine Irrfahrten zu den Kikonen, Lotophagen, und den Cyklopen.
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