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1. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 89

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
89 -— strebte im Gegensatz zu der ionischen Weichheit nach strenger, genauer Vollendung der Zeichnung und ernstem, kräftigem Kolorit. Begründer dieser Schule ist Enpom-pos von ©ist)011, als ihre vorzüglichsten Meister gelten Parnphilos und Me-lanthios, neben verschiedenen andern. Pausias ist als Dekorations- und namentlich Blumenmaler zu erwähnen; er bildete auch die enkaustische Malerei weiter aus. Der höchste Meister der griechischen Malerei Apclles (356—308) vereinte die Vorzüge beider Schulen. Seinen Stiftungen war die höchste Grazie, sowie eine idealische Aufsaffung eigen. Neben ihm blühten Protogenes von Kannos, Theon von Samos, Nikias von Athen n. s. w. Vom 3. Jahrhundert an sank die griechische Malerei schnell von ihrer glänzenden Höhe herab. Auch die Musik ward von den Griechen gepflegt; doch nicht in dem Maße Musik, und mit dem Erfolge, wie dies von den bildenden Künsten gilt (dorische, phrygische, lydische, äolische, ionische Tonart; siebenfältige Lyra). Die Dichtkunst der Griechen steht in ihren verschiedenen Zweigen als Muster Dichtkunst, da, wonach alle Völker mehr oder weniger sich gebildet haben. Unter den ältesten Epen oder Heldengedichten sind die Werke Homer's (1000 v. Chr.?), die Ilias-worin er Scenen aus der Belagerung von Troja schildert, und die Odyssee, wo- Odyssee, rin er die Irrfahrten des Odysseus erzählt, die gefeiertsten. Sieben' Städte stritten um die Ehre seine Heimath zu sein und wie seine Dichtungen von den Griechen am meisten gelesen und gelernt wurden, so erfreut sich auch die Gegenwart noch immer an der Anmut, Einfalt, Wahrheit und Fülle des „blinden Sängers". Im Lehr« $efiob-qedichte zeichnet sich Hesiod aus Kyme in Aeolis (800) aus; er lebte lange in dem böotischen Flecken Askra und dichtete eine Theogonie, welche eine dichterische Erzäh'ung von dem Ursprung der Welt und der Entstehung der Götter enthält, und die Werke und Tag?, eine Sammlung von Vorschriften über Feldbau, Haus-haltuugskunst, Schifffahrt, Erziehung, Lebensweisheit rc. Als der vorzüglichste Fabeldichter gilt Aesop, der ein Sklave aus Phrygien gewesen sein soll (580); er Abschrieb seine Fabeln nicht nieder, und darum sind die unter seinem Namen vorhandenen äsopischen Fabeln entweder als Nachahmungen oder spätere Aufzeichnungen zu betrachten. Unter den lyrischen Dichtern sind Tyrtäns (680), Arion (620), Alkäns Di- Lyriker, (600), Sappho (600), Anakreon (530) und ganz besonders Pindar (480) her- '"Pindar!" vorzuheben. Die noch vorhandenen 45 Siegeshymnen zur Verherrlichung der Sieger bei den olympischen, nemeischen, isthmischen und pythischen Spielen haben ihm den Nachruhm sür alle Zeiten gesichert. Die dramatische Dichtkunst der Griechen, deren Anfang in die Zeit der Perser- $ic kriege fällt, ging aus den Gesängen des Chors bei den Festen des Bacchos hervor, dramatische» Thespis,*) welcher zur Zeit des Solons zwischen den Gesängen zuerst einen er- ®ic^cl zählenden Schauspieler auftreten ließ, gilt als der Schöpfer des griechischen Dramas. Die drei vorzüglichsten Trauerspieldichter Griechenlands waren Aeschylus, Sophokles und Euripides. Aeschylus focht in der Schlacht bei Salamis mit, Sophokles führte den Jünglingsreigen beim Siegesfeste, Euripides wurde am Tage der Schlacht (480) geboren. Von Aeschylus, welcher mehr als 70 Trauerspiele ge- Aeschylus, schrieben hat, sind 7 Stücke auf uns gekommen, von denen der gefesselte Pro- *) Ganz unverbürgt ist die Nachricht, daß Thespis seine Stücke von einem Wagen herab dargestellt und eine Art wandelnder Bühne gehabt habe, obwohl der sprichwörtliche „Karren des Thespis" sich bis heute erhalten hat.
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