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1. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 171

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
171 — die größte Ausdehnung. Spanien, Sicilien, Sardinien, littteritalienumfa®ge’beg Afrika und Asien wurden von arabischen Kaufleuten besucht. Zur See kamensie, Chausals, nach Vorder- und Hinterindien, China und an die Ostküste von Usr^ka von wo sie später den Europäern die A'ussindung des Seewegs nachts-indien (1498) erleichterten. In Aegypten zeigten sie ihre Meisterschaft tm Feldbau, indem sie durch kunstreiche Wasserwerke unfruchtbare Landstrecken mit dem Schlamme des Nil zu verbessern verstanden. In Oberägypten legten sie Bergwer c an, und in Unterägypten richteten sie die Industrie ein, welche die feinste Seide, Baumwolle, Leinwand, Teppiche, Mäntel, Reitzeuge :c. lieferte. Auch Spanien hat nie in größerer Blüte gestanden als unter der Herrschaft der Araber; es verdankt ihnen die Einführung des Zuckerrohrs, der Seidenraupe und der Baumwollenstaude, die erneuerte Ausbeute ergiebiger Bergwerke und die Anlage großartiger Webereien und Spinnereien. Unter den Abassiden war Bagdad die Hauptstadt des morgenländischen Chali- yäut.mfi fats geworden. Es zählte 10 000 Moscheen, eben so viele öffentliche Bäder, 105 Brücken, 600 Kanäle, 400 Wassermühlen, 4000 Trinkanstalten, 100,000 Gärten, prächtige Paläste mit weitläufigen Gärten, kühlenden Springbrunnen und schattigen Sänlengängen. Bagdad bildete den Mittelpunkt des arabischen Land- und Seehan-dels. Dem Tigris abwärts ging die Aus- und Einfuhr über Basra (Bslsora), der Hauptstadt des arabischen Seehandels. Vor Muhamed hatten die arabischen Nomadenstämme in wilder Freiheit vereinzelt gelebt, weshalb eine selbstständige Kultur und Kunst nicht hatte bei ihnen aufkommen können. Das Bedürfnis der Räume zur Gottesverehrung trieb die zu einem mächtigen Volk vereinigten Araber, als Ausbreiter des Islam, in den von ihnen eroberten Ländern die schon vorhandenen Kunstformen zu benutzen und nach ihrem Geschmack und Zweck umzubilden, so daß aus der altchristlichen (spät römischen und byzantinischen) Kunst mit Beimischung asiatischer Elemente der arabische Baustil hervorging, der jedoch, je nach den verschiedenen Ländern, in denen er sich entwickelte, auch ein verschiedenes Gepräge trägt. So wurden unter andern in Aegypten der starren Gesetzlichkeit des Aegypters, in Indien der Ueppigkeit des Indiers entsprechende Elemente beigemengt. Die Eigenthümlichkeit des Stils wurde nicht nur durch den abenteuerlich-phantastischen Geist der Araber, sondern auch durch das im Koran ausgesprochene Verbot jeder bildlichen Darstellung eines lebenden Wesens bestimmt. Die Moscheen haben zwei Grundformen. — Die eine bildet ein Viereck mit dem meist von Säulenhallen umgebenen Hose, in dessen Mitte sich über dem für die vorgeschriebenen Waschungen nöthigen Brunnen ein Kuppelbau erhebt, und der Gebetshalle, die aus mehreren Säulenstellungen der Breite des Gebäudes nach besteht, wodurch mehrere gleich hohe, flach bedeckte Schiffe entstehen. Bei der zweiten grnppiren sich um eine Hauptkuppel die mit Gewölben oder kleinen Kuppeln bedeckten Nebenräume; auch die Säulengänge des Hofes erscheinen mit Kuppelu bedeckt. Die erstere Form war mehr im Abendlande, die zweite, byzantinischen Bauwerken verwandte, mehr im Morgenlande üblich. Die Kuppeln sind von verschiedenster Form, flach, halbkugelförmig, länglich kürbisartig oder zwiebelähnlich. Die sogenanten Tropfsteinwölbungen, welche aus lauter kleinen, an einander gefügten Höhlungen oder Kuppelstücken mit herabhängenden Spitzen bestehen, geben den Decken, da sie meist reich mit Farben verziert sind, ein bunt phantastisches Aussehen-Das Acußere der Moscheen erhält außer bett Portalen und Zinnen eine Ausre chnung
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