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1. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 176

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
ständigen Ausscheidung aus der kirchlichen Genossenschaft. Traf der Kirchenbann eine Stadt oder ein ganzes Land, so hieß er Interdikt; dies untersagte jede kirchliche Handlung in dem gebannteü Lande. Die Kirchenbuße war vierfacher Art: die Weinenden müßten vor den Kirchenthüren im Büßergewande auf der Erde liegen Und weinen; die Zuhörenden durften in den Vorhallen der Kirche die Vorlesungen der Bibel und die Predigt mit anhören; die Knienden mußten bei allen Gebeten knien und durfte,, dem ganzen Gottesdienst beiwohnen; die Stehenden hatten dem Gottesdienst stehend beizuwohnen. 8 56. Die Franken unter den Merowingern. phlodwi-,, Chlodwig, der Enkel des Merwig, welcher der Ahnherr der fränki-der Suiter fchen Königsfamilie gewesen sein soll, bestieg 481 den Thron. Er fränkischen herrschte über einen Theil der salischen Franken und vergrößerte das väterliche Reich durch die Eroberung eines Landstriches zwischen Loire und Seine, welchen S y agrius nach dein Untergange des weströmischen Reiches noch behauptet hatte, durch den Sieg über die Alemannen, nach der gewöhnlichen Annahme bei Zülpich (496), und die Westgothen bei Vou gl 6 (507). In der Schlacht bei Zülpich hatte er gelobt, zum Christenthum überzutreten, dem seine Gemahlin, Chlotilde, Xfes? eine burguudische Prinzessin, schon angehörte. Er ließ sich noch in demselben Jahre zu Rheims mit 3000 seiner Krieger taufen, worauf ihm der Papst den Titel „Allerchristlichster König" ertheilte. Diesem Beinamen machte indessen Chlodwig wenig Ehre, indem er seine Verwandten, die Häupter der noch übrigen Frankenstämme in Belgien und am Niederrhein, hinterlistig tödtete und sich so zum alleinigen Kö-nig der Franken machte. Nachdem Chlodwig sein Reich vom Rhein bis Wird"™" zur Garonne und den Sevennen erweitert hatte, schickte ihm Kaiser Anastasius von Konstantinopel die Abzeichen der königlichen Würde, den Purpurmantel und das Diadem. Nach dem Muster des oströmischen oder griechischen Hofes richtete Chlodwig in der Folge eine glänzende Hofhaltung ein, gründete viele Hofämter und setzte über alle Hofleute einen Haus meier (major domus), einen Mann ans edlem Geschlechte, dem zugleich die Aufsicht über die Krougüter anvertraut war; er sollte Nach seinem im Krieg und Frieden der Erste nach dem Könige sein. Chlodwig starb Reich 511 zu Paris; sein Reich ward unter seine 4 Söhne getheilt und geth-m. durch die Einverleibung Thüringens und Burgunds erweitert (534). Als später die Ostgothen mit Justiuiau, dem griechischen Kaiser, in Krieg geriethen, baten sie die Franken um Beistand und traten ihnen die Provenc e, einen Theil vou Venetien, Alemannien vom Rhein bis zum Lech ab. Der jüugste vou Chlodwigs Söhnen, Chlo-thar I., vereinigte das väterliche Reich auf eine kurze Zeit wieder (558 —561), allein nach seinem Tode wurde es abermals getheilt. Von da an hörten die Eroberungen auf; Mord, Bürgerkrieg und Gräuel wütheten in der Königsfamilie. Die Trennung des fränkischen Reiches in
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