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1. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 251

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
251 Mutterlande nicht gehörig unterstützt wurden, so retteten sie kaum das Andenken aus ihrem Untergang und mußten von neuem entdeckt werden. Wie rasch die arabische Weltherrschaft sich nach Muhameds Tod über Die einen Theil von Europa, die ganze Nordküstc von Afrika und das westliche Asien ausdehnte, ist oben bereits erzählt worden, ebenso die Ausbreitung des arabischen dcr Araber Handels. Längs der Küsten Afrikas und des südlichen Asiens trieben die Araber starken Seehandel; sie kannten Vorderindien, Ceylon (die Küste Coromandel Asien und Malacca nicht), Java, Sumatra und China. Alles, was die arabischen Geographen von den Chinesen vor 1000 Jahren erzählen, stimmt mit unserer heutigen Kenntnis dieses Volkes überein. Kurze Zeit vor Ankunft der Portugiesen in Ostindien ließen sich Araber auf Terna te und den andern Mo lucken nieder; bis zu den Philippinen läßt sich ihre Spur verfolgen Dagegen war ihnen der größte Theil des nördlichen und östlichen Asiens fremd geblieben. Anders war es mit Afrika. Die ganze Nord- und die Ostküste bis zum 24° S. B. war ihnen entweder Unterthan oder diente ihnen zur Anlegung von Getonten. Namentlich unfa ^rifa' werden im 12. Jahrhundert Melinde, Mombaza und Sofala als blühende arabische Pflanzstädte erwähnt. Madagaskar kennen sie sehr genau. Bis ins 19. Jahrhundert hat die neuere Erdkunde über Jnuerasrika kaum andere Nachrichten gehabt, als diejenigen, welche aus den Schriften der Araber geschöpft werden können. Ser®^ Weil die Araber im Aufträge der Regenten statistische Nachrichten, Curiositäten und der Araber Reisebeschreibungen niederschrieben und sammelten, haben sie der Erdkunde ungemein Geographie, genützt. Um das Jahr 720 entwarfen die Araber schon eine Karte des eroberten Spaniens, welche von einer ausführlichen Beschreibung des Klimas, des Bodens und der Erzeugnisse des Landes begleitet war. Um 970 beschrieb Jbn Haukal aus Bagdad die von den Arabern beherrschten Länder. Der Sherif al Edrisi, „d e r uu bis che Geograph", schrieb 1153 zur Erläuterung eines silbernen, 800 Mark schweren Globus, den sich König Roger von Sicilien hatte machen lassen, seine „geographischen Ergötz lichkeilen". Darin erwähnt er die abenteuerliche Expedition der umherirrenden acht Araber, „der Almagruri m", welche 1147 aus dem Hasen von Lissabon ausliesen und 35 Tage hindurch gegen S.-W. fuhren und an einer Insel landeten, wo sie viele Schafe fanden. Von den dort lebenden Menschen erfuhren sie, daß der Ocean noch 30 Tagereisen gegen Westen fließe, weiter aber die Schifffahrt durch Dunkelheit verhindert werde. Der nubische Geo' graph führt in feinem Werke fast jede wichtige Stadt von Frankreich an, in den Niederlanden kennt er Gent, St. Omer, Tournay, Lüttich; in England die Landschaft Eornwallis, die Städte Hastings, Dover, Salisbury, Winchester; von Deutschland Mainz, Basel, Ulm und Augsburg, den Rhein, die Donau, die Elbe. Selbst der äußerste Norden blieb ihnen nicht verborgen. Was Edrisi und Abulseda, welcher um 1300 eine Geographie von Syrien, Arabien und Persien veröffentlichte, uns hinterlassen haben, ist noch jetzt sehr wichtig. Unter den europäischen Wanderern, welche zur Erkundung fremder Länder im Reisen des Mittelalter ausgezogeu waren, ist der Venezianer Marco Polo jedenfalls der mo-rns" bedeutendste. Von 1270—1295 reiste er in Asien umher, besuchte Vorder- und Hinterindien und China mit seinem Vater und Oheim. Marco ward der Liebling des Tartaren-Chans Kublai und machte in dessen Angelegenheiten Reisen im chinesischen Reiche. Er wurde sogar Statthalter der Provinz Kiang-Nan. Ungern entließ ihn der Chan, als die Sehnsucht ihn und seine Verwandten ins Vaterland zog. Marco Polo gebieth nachher in die Gefangenschaft der Genuesen,
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