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1. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 313

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
welcher trotz des Widerstreben? der Protestanten die Wahl des streng katholischen Erzherzogs Ferdinand von Steiermark zum böhmischen König mit Hilfe der Jesuiten durchsetzte. § 97. Der dreißigjährige Krieg 1618—1648. 1. Der böhmische Krieg (1618—1624). Noch unter Kaiser Matthias fanden die ersten Verletzungen des Majestätsbriefes V-ran-Statt. Der Abt von Braunau und der Erzbischof von Prag hatten in dr«ß?gjähr^ Braunau und Klostergrab unweit Teplitz protestantische Kirchen niederreißen gm Krieg, lassen. Die protestantischen Stände beschwerten sich beim Kaiser, erhielten aber harten Bescheid, und da sie die Statthalterschaft in Prag als die Urheber dieser unerwarteten Antwort ansahen, begaben sie sich unter dem Vortritt des Grafen von £ hurn auf das Schloß, wo von den 10 Statthaltern (7 katholische, 3 protestantische) 4 anwesend waren, unter ihnen die beiden verhaßtesten, Martinitz und ©larvata. Als diese auf Thur ns Anfrage, ob sie das kaiserliche Schreiben veranlaßt hätten, trotzig und verächtlich thaten, warf man Martinitz und Slawata sammt dem Schreiber Fabricius zum Fenster hinaus und griff nun zu den Waffen. Es wurden 30 Direktoren zur Landesverwaltung gewählt und die Jesuiten vertrieben; nur wenige Städte blieben dem Kaiser treu. Da die Protestanten der österreichischen Länder den Böhmen ihren Beistand zusicherten, und die Union Ernst von Mansfeld mit 4000 Mann sandte, wollte der Kaiser unterhandeln. Da starb Matthias, und Ferdinand Ii. folgte. Die Böhmen weigerten sich ihn anznerken-^Ej^' nen, rückten in Österreich ein und belagerten Wien. Die Abgeordneten der österreichischen Stände bedrängten Ferdinand in seiner Hofburg hart; da erschien der Oberst Dampierre unerwartet mit 500 Kürassieren und befreite Ferdinand *) Die Böhmen wurden durch Mangel und schlechte Witterung genöthigt abzuziehen. Ferdinand wurde bald nachher zum Kaiser gewählt; aber noch vor seiner Krönung wählten die Böhmen den Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, den Schwiegersohn Jakobs I. von England, das Haupt der Union, zu ihrem König. Friedrich V. nahm auf Drängen seiner Frau und seines Hofpredigers die böhmische Krone an. Sein Hang zum Wohlleben und sein Eifer für den Calvinismus brachte ihn bald um allen Anhang. Während die Liga ein stattliches Heer unter dem Niederländer Tfcherklas von Tilly zusammenzog, gebot Friedrich Y. über wenig^ Truppen und erlag in der ersten Schlacht am weißen Berg bei Prag (1620), böhmische welche ihm die Krone von Böhmen kostete. Schon am folgenden Tag befand er sich ^roni' aus der Flucht nach Holland, wo er auf Kosten seines Schwiegervaters lebte. Ferdinand sprach die Acht über den flüchtigen Winterkönig aus und ließ durch Maximilian von Baiern die Oberpfalz, durch Tilly und Spinola, einen spanischen *) Ein Abgeordneter hielt den Kaiser bei dem Knopfe seines Ramses und fragte drohend: „Nandel, willst Du bald unterschreiben oder nicht? — Das Regiment Dampierre erhielt die Auszeichnung, in Dienstfällen unter Trompetenschall und mit fliegenden Standarten durch die k. Hofburg marschiren, auch auf dem Hofplatze sich aufstellen und 3 Tage hindurch den Werbtisch aufschlagen zu dürfen.
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