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1. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 319

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
319 glück der Schweden. Während Wrangel vor Eger stand, zogen sich die Franzosen an den Rhein zurück. Sofort brach Settern die Neutralität und eilte dem Kaiser zu Hilfe, wodurch die Schweden zum Rückzug an die Weser genöthigt wurden. Als aber die Franzosen ihren Fehler einsahen, erhielt der Marschall Türenne den Befehl, sich mit Wrangel zu vereinigen; dies geschah bei Gelnhausen. Baiern empfand seinen Neutralitätsbruch schwer, Maximilian entfloh. Da sich Wrangel in dem ausgeplünderten Lande nicht zu halten vermochte, rückte er wieder in Böhmen ein, wo eben der schwedische General Königsmark Prag belagerte. Schon war die Kleinseite von Prag genommen, da langte die Kunde vom Abschlüsse des westfälischen Friedens an (1648). 5. Die Folgen des Krieges. Schon lange hatten die streitenden Parteien den Frieden herbeigewünscht; atldit®^8neben6« Schweden und Frankreich, welche aus dem Religionskampfe einen politischeniungen,«hm machten, zogen den Krieg absichtlich in die Länge, da ihre Länder von den Gräueln änge.'* desselben verschont blieben und die zunehmende Ohnmacht des Kaisers und der Liga ihrem Vortheil entsprach. Endlich wurde festgesetzt, daß zu Osnabrück mit den Schweden, zu Münster mit den Franzosen eine Verständigung angebahnt werden solle (1643). Der neue Kampf mit Christian von Dänemark hatte dann die begonnenen Verhandlungen noch einmal unterbrochen. Nach langer, mühevoller Arbeit kam endlich zwischen den Bevollmächtigten fast aller europäischen Staaten der westsälische Friede zu Münster glücklich zu Stande. Die Hauptpunkte desselben sind folgende: 1) In kirchlicher Beziehung wurde die Religionsfreiheit und Rechts- Hauptinhalt glcichheu auch den Reformirten gewährt und dafür und für den Besitz der geistlichen d-? w-M-Güter das Jahr 1624 als Norm angenommen. In Oesterreich sollte, aber nicht densschlusse»'. einmal durch das Normaljahr die landesherrliche Gewalt beschränkt werden. Als die freie Religionsübung auch für Österreich gefordert wurde, erklärte der kaiserliche Gesandte, Graf von Trautmannsdorf, daß sein Herr eher Land und Leute verlassen, als hierein willigen werde. Diese religiösen Bestimmungen waren es vorzugsweise, welche den Papst veranlaßten, die Anerkennung des westfälischen Friedens im Ganzen und Einzelnen zu verweigern. Niemand berücksichtigte den päpstlichen Protest. 2) Im Innern ward den deutschen Fürsten die Landeshoheit bestätigt, und die Befugnis zugestanden, nicht nur unter sich, sondern auch mit Fremden Bünd. nisse abzuschließen, insofern sie nicht wider Kaiser und Reich, den allgemeinen Landfrieden und den eben abgeschlossenen gerichtet seien. 3) Frankreich erhält den Elsaß und Sunbgau*) ohne die Re ichsstäbte und bleibt im Besitz von Metz, Toul und Verbun. ‘ 4) Schw eben bekommt Vorpommern und Rügen, Stettin und Wismar, die Bisthümer Bremen und Verben, Sitz und Stimme auf dem deutschen Reichstage und 5 Millionen Thaler. 5) Hessen-Cassel empfängt für seine treue Anhänglichkeit an Schweden die Abtei Hersselb und 600,000 Thaler. *) Besonberer Name für Oberelsaß.
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