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1. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 330

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
330 § 101. Die Zeiten Ludwigs Xiv. (1643 — 1715). ^rcgtcruitr"1 den sechsjährigen Ludwig Xiv. führte die Königin-Mutter, Anna von fangs durch Österreich, unter dem Beistand des Ministers Mazarin die Regentschaft. Der Ma,arin, haßte den neuen Günstling, und Gondi, der nachmalige Cardinal Retz, regte den Aufstand der Fronde an, welcher den beabsichtigten Sturz Mazarins nicht herbeiführte. So lauge Mazarin lebte, leitete er die Staatsverwaltung mit Glück und Geschick. Den Krieg mit Spanien beendigte er durch den pyrenäischen Frieden (1659), in welchem Frankreich im Norden Artois und im Süden alles Land diesseits der Pyrenäen erhielt und Ludwig Xiv. die Prinzessin Maria Theresia ohne alle Erbansprüche auf Spanien zu heiratheu versprach. Nach Mazarins Tod (1661) übernahm Ludwig Xiv. die Regierung und gab seinen Ministern auf die Frage, an wen sie sich in Staatssachen künftig zu wenden hätten, die bedeutungsvolle Antwort: „An mich; der Staat bin ich!" In allen "^selbst""" Verhältnissen machte er seinen Willen geltend. Großartig in seinen Entwürfen, wußte er schlau die Umstände und Männer zu benutzen, welche ihm zur Ausführung derselben geeignet erschienen. Blühende Finanzen, lebhaften Handel, einträgliche Gewerbe wußte fein Finanzminister Colbert zu schaffen und zu erhalten; für ein tüchtiges Heer unter vorzüglichen Feldherrn sorgte der Kriegsminister Louvois, welchem der Meister im Festungsbau, Vau bau, rühmlich zur Seite stand. Wäh-und^mmmt rend ganz Frankreich dem mächtigen Willen des unumschränkten Gebieters gehorchte, eine hei vor- spielte in Deutschland jeder kleine Fürst dem Kaiser gegenüber den Selbständigen. Stellung Spanien hatte seine Ohnmacht in den letzten Kriegen mit Frankreich, England und ein- Holland oft genug an den Tag gelegt; der englische König Karl Ii. und seine Minister waren französischen Jahresgeldern zugänglich und die andern Staaten kamen dem mächtigen Frankreich gegenüber kaum in Betracht. Diese günstige Lage benutzte Ludwig Xiv. zur Begründung des französischen Übergewichts in Europa; Waffengewalt und Staatskunst mußten helfen. 1. Ludwigs Xiv. Kriege mit Spanien und Holland. Erster Raub- Trotz feines gegebenen Versprechens überfiel Ludwig Xiv. nach dem Tode seines win?Xiv.schwiegervaters, Philipps Iv. von Spanien (1665), die spanischen Nieder-(1667—1668) (an de und die Fr an che Comtk, und ließ sie durch Turenne und Condö besetzen. Die Spanier hatten fast keinen Widerstand geleistet und die niederländischen und burgundischen Festungen unbegreiflich schnell sich ergeben. Die neue Nachbarschaft flößte beit Holländern Besorgnisse ciit, und sie schlossen mit England und Schweden die „Triple-Alliance", um die spanische Herrschaft in den Niederlanden zu erhalten. Auf Louvois Rath ging Ludwig mit den drei Mächten den Frieden zu Aach Mi ein (1668), worin er die Franche (Somte herausgab, aber zwölf Raubkrieg niederländische Städte behielt. Aber Ludwig Xiv. gedachte Rache au Holland zu Ii672-i679)ne|men linjj richte den englischen König Karl Ii. und Schweden auf seine Seite zu bringen. Mit einem bedeutenden Heere griff er die Holländer an (1672), welche durch Oeffnen der Schleußen und Durchstechen der Dämme ihre Haupt-
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