Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 371

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
371--------------- wicht seines Feldherrntalents. Die Schlachten bei Austerlitz (1805),. Jena (1806) und Wagram (1809) sind Beweise hierfür. Nachdem sich Napoleon I. 1810 mit Maria Louise, der Toch-D-r König ter des Kaisers Franz I., vermählt hatte, erlebte er 1811 die Freude, Vater eines Sohnes zu werden, welcher noch in der Wiege den Titel g-borm. eines Königs von Rom bekam. Dieser, der als Beherrscher Frankreichs Napoleon Ii. geheißen haben würde, ist als Herzog von Reichsstadt 1831 in Wien gestorben. Schon 1806 hatte Napoleon I. die Hafenplätze Europa's den eng- $ie lischen Schiffen versperren lassen, um den englischen Handel zu ruini- tt"ti“tjpiejrt reit. Sobald Alexander von Rußland einsah, welchen Schaden Rußland er durch diese Handelssperre seinen Unterthanen zufügte, hob er sie auf. au^oben* Dies gebrauchte Napoleon Zum Vorwand, um Rußland zu demüthigen. 1812 überschritt er mit 600,000 Mann den Niemen. Franzosen, Oesterreicher, Preußen, Sachsen, Baiern, Würtemb erg er, unglücklicher Badenser, Westfalen und Hessen, Holländer, Italien er, Polen, Spanier und Portugiesen mußten seinen Fahnen folgen. i“i2n Während die Russen sich in das Innere zurückzogen, rückte Napoleon auf Moskau los. Nach den mörderischen Schlachten bei Smolensk und bei Borodino traten die Russen den Rückzug an; Napoleon rückte in Moskau ein und stieg im Czarenpalast, dem Kreml, ab. Die meisten Einwohner hatten die Stadt verlassen; Graf Rostop-schin, der Commandant von Moskau, ließ die Stadt nach dem Einmarsch der Franzosen anzünden. Vergeblich waren alle Versuche, den ungeheuren Brand zu löschen. Napoleon bot den Russen Frieden an; allein man hielt ihn absichtlich hin, um ihn zu verderben. Ein ungewöhnlich strenger Winter überraschte die Armee auf ihrem Rückzüge; zu der Kälte und dem Mangel an Lebensmitteln gesellten sich die Angriffe der sie umschwärmenden leichten russischen Truppen. Der Ueb ergänz über die Beresina kostete Tausenden das Leben; die Brückengeländer brachen ein, viele stürzten in den Fluß, andere geriethen unter die Kanonen oder fielen dem Feinde in die Hände. Napoleon verließ die traurigen Reste seiner großen Armee und durchjagte die russischen Schneeselder in einem einfachen Schlitten. Nur bei dem König von Sachsen hielt er sich kurze Zeit auf. Mit seiner Flucht war alle Zucht und Ordnung vom Heere gewichen. Soldaten und Offiziere liefen wild durch einander; die wenigsten Reiter hatten noch Pferde; über die gefallenen Thiere stürzten die hungrigen Soldaten her und verzehrten das Fleisch mit Gier. Preußen, welches durch die Schlacht bei Jena den größten Theil Di-deut-seiner Länder verloren hatte, verband sich nun mit Kaiser Alexander (1813) und war entschlossen, die Allgewalt Napoleons brechen zu hel- Breläe7l fen. Jung und alt strömte zu den Fahnen des preußischen Königs, t,0,etmi welcher an seinen Generälen York, S ch a r n h o r st und dem alten W4t' Blücher (geboren in Rostock 1742) eine gewaltige Stütze hatte. Von Preußen theilte sich die Begeisterung den übrigen Deutschen mit. In der dreitägigen Völkerschlacht bei Leipzig (16. bis 19. Oktober) 1813 ward Napoleon gänzlich besiegt. Er ging über den Rhein zurück 24*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer