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1. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 405

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
405 Regierung unter dem Advokaten Brentano berief eine constituirende Versammlung ein und ernannte den Polen Mieroslawski zum Oberbefehlshaber. Die bairische Rheinpfalz folgte dem Beispiel Badens und schloß mit demselben ein Bündnis. Während die Reichstrupen unter dem General Peuker durch den Odenwald vordrangen, besetzten die Preußen unter Hirschfeld die Pfalz und unter von der Groben Heidelberg. Der Prinz von Preußen drängte die Armee der Aufständischen, welche aus Turnern, Bürgerwehrmännern und Soldaten bestand, nach der Schweiz. Der badische Aufstand endigte mit der Capitulation von Rastatt. Preußen, Sachsen, Hannover, welche inzwischen zu dem sogenannten Dreikönigsbund zusammengetreten waren, hatten im Mai 1849 einen neuen Ber- ^ubtsch« fassungsentwurf veröffentlicht, den Baiern, Würtemberg, Hessen-Homburg und Frankfurt nicht annahmen. Als Preußen mit Ausführung der Dreikönigs-verfassung Ernst machte, einen Reichstag nach Erfurt ausschrieb und Militärconventionen schloß, fielen Sachsen und Hannover ab. Nun begründete Preußen die Union, welcher die meisten kleineren norddeutschen Staaten beitraten. Das in Erfurt zusammengetretene Parlament nahm die Unionsverfassung an, während Oesterreich den Bundestag wieder ins Leben rief. Trotz des Berliner Fürstencongrefses mehrten sich die Lossagungen von der Union. Der Bundestag begann 1851 seine Thätigkeit in der früheren Weise wieder; die Hoffnung des deutschen Volkes, ein einiges, freies und großes Vaterland zu besitzen, waren abermals gescheitert. Die Herstellung des Bundestages wurde hauptsächlich durch die Ereignisse in Ereignisse Kur Hessen und in Holstein beschleunigt. In Hessen hatte das Ministerium in Kurhessen. Hassenpflug ohne Zustimmung der Stände allerlei Verordnungen erlassen, welche unter den Beamten so entschiedene Misbilligung fanden, daß das Ministerium die Bundeshilfe abrief. Preußen erklärte sich gegen das Ministerium, während Baiern und Oesterreicher das Land zu occupiren anfingen (1. November 1850). Es war ein Zusammenstoß zu befürchten (Bronzell); da trat in Berlin der Vertreter der Unionspolitik, General von Radowitz, zurück, und der ihm folgende Minister von Manteuffel einigte sich mit dem Fürsten Schwarzenberg in Ol-mütz, worauf in Dresden Ministerconferenzen zusammentraten. Kurhessen verlor seine Verfassung und blieb einige Zeit von den Bundesexecutionstruppen besetzt. In Holstein bestand zwischen dem Lande und dem Könige von Dänemark . schon seit 1846 offener Zwiespalt. Christian Viii. hatte am 3. Juli 1846 einenhoisteimsche offenen Brief erlassen, durch welchen die dänische Thronfolge auch in den Herzog-thümern Schleswig und Holstein giltig erklärt wurde, wo nach alt verbrieftem Recht nur die männliche Linie herrschen konnte. Als 1848 sein Sohn Friedrich Vii. den Thron bestieg und dem Lande eine Verfassung zu geben veranlaßt wurde, gab er einer schleswig-holsteinischen Deputation, welche in Kopenhagen den König ersuchen wollte, Schleswig in den deutschen Buud aufnehmen zu lassen, zu verstehen, daß die Einverleibung Schleswigs in Dänemark bevorstehe. Als Friedrich Vii. die Abgeordneten aus Schleswig und Holstein zu einer constituirenden Versammlung nach Kopenhagen berief, erhoben sich die Herzogtümer und stellten eine provisorische Regierung auf, welche erklärte, sie wolle die Rechte der Herzogtümer und des Herzo g s wahren. Das ganze Land erhob sich, der Bundestag erklärte sich für die Herzogthümer. Die Dänen besetzten Schleswig, nachdem die Schleswig-Holsteiner in einem Gefechte bei Bau unterlegen waren und sich nach Rendsburg hatten zurückziehen müssen. Die Preußen unter General Wrangel siegten bei Schleswig und Flensburg; die Dänen verließen das Festland. Trotz des Vordringens
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