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1. Schumann-Heinzes Leitfaden der preußischen Geschichte - S. 50

1895 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 50 — Halleschen Waisenhauses, „jenes Siegesdenkmals des Gottvertrauens und der Menschenliebe." Seine arme Gemeinde in Glaucha lerbüch und gerstrg zu heben, war sein unablässiges Bestreben. Um die Not der Ärmsten zu lindern, opferte er seine eigenen geringen Einkünfte und bewog auch andere helfen. Seine Armenbüchse, die er in semem Hause aufgestellt hatte, wurde nie leer. Einst fand er in derselben sieben Gulden, die eine fromme Frau hineingelegt hatte "Das rst schon ein ehrlich Kapital", rief er, „davon muß man etwas Hechtes stiften. Er gründete damit eine Armenschule, kaufte für - Thaler Bücher und nahm für 1 Thaler monatlich einen Studenten H^rricht der armen Kinder unterstützen sollte. / / ^----- v- vv V ^ ö ö /<y vtu pt Unterricht, der die Not nur wenig linderte, genügte aber Francke in der Folge mcht mehr, er beschloß, die Kinder ganz in Pflege zu nehmen. Und ohne Geld, allein getragen von felsenfestem Gottver-tranen, legte er am 3. August 1698 den Grundstein zu dem großen „Halleschen Waisenhause". Späterhin schrieb er einmal: „Da 1dar auch gar nichts vorhanden, nicht eine Hütte zu bauen, geschweige ein Warenhaus für ein paar Hundert Menschen; aber der Herr hat's mit der That bewiesen, daß er sich zur Sache bekennen wolle, und von Woche zu Woche gleichsam zugebröckelt, was die Notdurft erforderte, daß die Waisenkinder nicht Hunger gelitten und die Bauleute bezahlt wurden. Mit Gott hat es mir noch niemals gefehlt, aber mit Menschen und ihren Vertröstungen vielmals; wenn's aber mit dem einen fehlte, hat Gott den andern erweckt; wenn sich eine Qnelle verstopft hat, hat sich die andere eröffnet. Am meisten opferte der Freiherr von Canstein, der sein ganzes Vermögen hergab, um in der Buchhandlung des Waisenhauses „die C anst ei ns che Bibel-a nstalt" zur Verbreitung des göttlichen Wortes zu gründen. Neben diesen Schöpfungen entstanden im raschen Wachstum ein neues Pädagogium mit einem Hause sür Pensionäre, ein Lehrerseminar, eine Töchterschule, ein Krankenhaus und ein Witwenhospital. Als Francke am 8. Juni 1727 starb, waren seine Schulen von 2200 Kindern besucht, die von 180 Lehrern unterrichtet wurden. Friedrich Wilhelm Iii. hat dem wahrhaft frommen Manne ein Denkmal fetzen lassen mit der einfachen Inschrift: „Er vertraute Gott."
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