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1. Schumann-Heinzes Leitfaden der preußischen Geschichte - S. 155

1895 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 155 — Aufrührer in Dresden zu besiegen und zu verjagen; mit größerer Hartnäckigkeit schien der Kampf in der Rheinpfalz und in Baden geführt werben zu müssen. Bald zog aber (12. Juni) ein Bnnbesheer unter dem Oberbefehl des Prinzen Wilhelm von Preußen in die Rheinpfalz ein, die binnen einer Woche von den Aufstänbischen gesäubert würde. Und es bauerte nicht lange, so war auch in Baden durch das energische Vorgehen des Prinzen der Ausstanb be-enbet. Er hatte die Aufstänbischen bei Waghättsek (21. Juni),, besiegt und die von ihnen besetzte Festung Rastatt (23. Juli) zur Übergabe gezwungen. Bei bet nunmehrigen Ratlosigkeit der Nationalversammlung trat ein großer Xcil der Mitglieder aus. Die Zurückgebliebenen ober das Rumpfparlament beschloß seine Verlegung nach Stuttgart (30. Mai 1849), wo es aber schon am 18. Juni durch militärische Gewalt ausgewiesen wurde. 6. Einen solch traurigen Ausgang nahm der erste Versuch, die Einheit Deutschlanbs herbeizusühren. Was aber der Nationalversammlung nicht gelungen war, das suchte Friedrich Wilhelm Iv. seinem Worte gemäß mit anberen Regierungen burch-zuführen, und schon am 26. Mai verbanb er sich auf Grnnb einer neu entworfenen Verfassung zunächst mit Sachsen und Hannover zu dem sogenannten Areikölligsvrmdnis und forberte die übrigen Staaten auf, biefem Bnnbe beizutreten, der unter Preußens erblicher Oberhoheit stehen sollte. Es gelang auch, die kleineren Staaten heranzuziehen, so daß die Zusammenberufung eines Reichstages in Erfurt zur Beratung des Verfassungsentwurfs beschlossen würde. Dem widersetzte sich jedoch Österreich; es gewann nicht nur Bayern und Württemberg für sich, sondern zog auch Sachsen und Hannover von dem preußischen Bündisse ab, so daß sie nun mit einanber das „Vierkönigsbünbnis" schlossen. Friedrich Wilhelm ließ sich aber baburch nicht irre machen, sonbern hielt seine übrigen Bunbesgenossen in der „Union" zusammen, so daß am 20. März 1850 der Reichstag zu Erfurt eröffnet würde. Auf bemselben nahm man die neue Verfassung an und setzte im Mai ein Fürstenkollegium ein, die Regierungsgeschäfte zu leiten. Doch nur zu 6alb trat bei mehreren Bunbesgenossen große Lauheit ein, und ba auch inzwischen die von der Gegenpartei entworfenen Gmnbzüge einer künftigen beutfchen Verfassung keinen Beifall fanben, so forberte Österreich alle beutfchen Staaten auf, den alten Bunbestag wieberherzustellen, der auch am 16. Mai 1850 für eröffnet erklärt würde, ungeachtet Preußen und die Union den Beitritt verweigerten. Da aber führte der Verf af fungs-streit in Kurheffen eine Wenbung der Dinge herbei. Dort hatte sich das Volk gegen den Kurfürsten und bessen verhaßten Minister Hassenpflug, die beibe die Verfassung nicht achteten, aufgelehnt, und Österreich mit den ihm anhangenben Regierungen erklärte sich im Namen des Bunbestages zum Schutze des Kurfürsten bereit. Schon im November 1850 rückten in Hessen bayrische und österreichische Truppen ein. Da aber Kurhessen noch immer auch zu der Union unter Preußens Führung gehörte, so protestierte Preußen nicht nur
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