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1. Bilder aus der Alten und vaterländischen Geschichte - S. 16

1904 - Leipzig : Hofmann
— 16 — ihm und ermutigte den Schiffer, der im Sturme zagte, mit den Worten: „Getrost, du fährst den Cäsar und sein Glücks Bei Pharsalns in Thessalien wurde Pompejus geschlagen, flüchtete nach Ägypten und wurde bei der Landung durch Meuchelmord getötet. Dem Cäsar überreichte man bei seiner Ankunft den Kopf und Siegelring des einst so gewaltigen Mannes. Voll Abscheu wandte sich Cäsar ab und vergoß Tränen der Rührung. In Ägypten schlichtete er nun einen Thronstreit zu gunsten der schönen Königin Kleopatra. In Kleinasien besiegte er rasch einen aufständischen König und schrieb an den Senat: „Ich kam, sah und siegte!" In Spanien warf er die Söhne des Pompejus nieder. Als seine Truppen wankten, rief er: „Schämt ihr euch nicht, euren Feldherrn diesen Knaben in die Hände zu liefern?" Hochgeehrt kehrte Cäsar nach Rom zurück, feierte vier Triumphe und speiste das Volk an 22 000 Tischen. Er vereinigte alle Regierungsgewalt in sich, stellte Ruhe und Ordnung her, verschönerte Rom, belohnte seine Soldaten, verbesserte den Kalender, ließ Münzen mit seinem Bilde prägen, lehnte aber die Königskrone aus Klugheit ab. Die Republikaner unter Casfius zettelten jedoch eine Verschwörung gegen Cäsar an, zu der sie sogar seinen Liebling Brutus gewannen. Am 15. März 44 v. Chr. ging Cäsar zu einer Sitzung des Senats, wurde dort von den Verschworenen umringt und von 23 Dolchstichen durchbohrt. Als er Brutus unter seinen Feinden sah, ries er aus: „Auch du, mein Sohn!" verhüllte sein Haupt und sank schweigend an der Ruhmessäule des Pompejus nieder. 2. Octavian war Cäsars Großneffe und Erbe. Er verband sich mit Antonius und Lepidus zu dem zweiten Triumvirate. Durch Tötung und Beraubung der reichsten Republikaner verschafften sie sich Geld und schwächten ihre Feinde. Das edelste Opfer war der Redner Cicero, dem man früher den Ehrennamen „Vater des Vaterlandes" gegeben hatte. Das letzte republikanische Heer wurde bei Philippi in Macedonien besiegt, und Brutus und Cassius töteten sich selber. Während nun Octavian in Rom durch weise Maßregeln alle Herzen gewann, trieb Antonius im Orient die größten Tollheiten. Da wurde er für einen Feind des Vaterlandes erklärt und an dem griechischen Vorgebirge Actium 31 v. Chr. von Octavian besiegt. Er floh nach Ägypten und tötete sich selbst. Ägypten wurde eine römische Provinz, und Octavian war Herr der Welt. Seine Würde bezeichnete der Name Cäsar oder Kaiser, sein Ehrenname war Auguftus, d. h. der Erhabene. Er ließ die Republik zum Schein fortbestehen und sich vom Senat alle höheren Ämter jährlich verleihen, aber sein Wille allein lenkte das ungeheure Reich, das fast die ganze damals bekannte Welt umfaßte. Es hatte wohl 120 Millionen Einwohner, 6000 große Städte, eine mächtige Flotte und große Heere. - Rom verwandelte Auguftus aus einer Backsteinstadt in eine Marmorstadt. Aber neben unsinnigem Luxus seufzte das Elend, und immer mehr wuchs die Sittenverderbnis, so daß ein Dichter ausrief: „Es ist schwer, kein Spottgedicht zu schreiben!" Weil Augustus die Künste und Wissenschaften beförderte, so nennt man seine Zeit das goldene Zeitalter der Literatur und ihn den Vater des Vaterlandes. Vielen Kummer erlebte Augustus in seinem Hause durch seine ränkevolle Gattin Livia, welche durch Gift und Dolch alle aus dem Wege räumte, die ihren Söhnen Drusus und Tiberius im Wege standen. Letzteren bestimmte endlich Augustus zu seinem Nachfolger. Unter der Regierung des Kaisers Augustus wurde der Heiland Jesus Christus geboren, nach dessen Reich der Wahrheit und Liebe sich die Völker sehnten. Augustus starb im Jahre 14 n. Chr. und wurde nach seinem Tode göttlich verehrt.
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