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1. Bilder aus der Alten und vaterländischen Geschichte - S. 29

1904 - Leipzig : Hofmann
— 29 — schöner Gestalt und klugem Geiste. Seine Gegner im Reiche besiegte er durch das Schwert oder durch seine Klugheit. 2. Gründung von Städten. Die schlimmsten Feinde des Reiches waren die Ungarn. Auf ihren schnellen Rossen, mit Pfeil und Bogen bewaffnet, trugen sie Schrecken und Verwüstung ins Reich. Gegen Entrichtung eines jährlichen Tributs erlangte Heinrich von ihnen einen neunjährigen Waffenstillstand. In den neun Jahren wurden viele offene Orte mit Mauern und Gräben umzogen und neue Städte an der Elbe gegründet. Der neunte Mann vom Lande mußte in die Burg ziehen (daher Bürger!), die Bauern aber % ihres Feldertrages als Vorrat in die Städte liefern und in Kriegsnöten Schutz hinter den Mauern suchen. Die Städte erhielten viele Freiheiten; Märkte, Feste und Versammlungen wurden dort abgehalten. Handel, Handwerke und Künste blühten auf. Die Bürger wurden als Fußvolk, die Adligen als Reiterei fleißig in den Waffen geübt. Das neue Heer bestand seine Feuerprobe in heißen Kämpfen mit den Wenden an der Elbe, wo die Mark Meißen gegründet wurde, mit den Böhmen, die zum Christen-tume bekehrt wurden, und bei der Eroberung des von Sümpfen umgürteten Brandenburg. 3. Besiegung der Ungarn (933). Nach Ablauf des Waffenstillstandes sollen die ungarischen Boten statt des alten Tributs einen räudigen Hund mit der Weisung erhalten haben: „Wollt ihr einen bessern Tribut, so holt ihn euch!" Mit zwei Heersäulen fielen hierauf die Ungarn ins Land, aber vergeblich pochte ihre Raubsucht an die Tore und Mauern der Städte; blutige Köpfe, aber wenig Beute fanden sie. Da wurde ihnen angesagt, des Königs Schwester habe reiche Schätze in eine Burg an der Unstrut geflüchtet. Dahin brachen die beutegierigen Haufen auf, aber der eine ward bei Sondershausen und der andere bei Riade an der Unstrut vernichtet. Heinrich entflammte den Mut seines Volkes durch tapfere, fromme Rede. Das Reichsbanner mit dem Bilde des Erzengels Michael ward vorangetragen und das Feldgeschrei „Kyrie eleison" angestimmt. Grausig klang das „Hui, hui" der Ungarn, und reiche Ernte hielt der Tod. Aber endlich siegte die deutsche Begeisterung und Kriegskunst. Die Mehrzahl der Ungarn lag erschlagen auf dem Schlachtfelde, die andern flohen voll Entsetzen; viele christliche Sklaven wurden befreit; sieben ungarische Führer mit abgeschnittenen Nasen und Ohren als warnendes Beispiel heimgeschickt. Zum Andenken an 12- £emn3* L den Sieg wurde ein Bild der Schlacht gemalt und in der Pfalz zu Merseburg aufgehängt. — Heinrich starb zu Memleben an der Unstrut und liegt in Quedlinburg begraben. Seine Gattin war die heilige Mathilde. Oft und gern weilte sie zu Nordhausen in dem von ihr gestifteten Kloster. 7. Otto der I. der Große (936—973). 1. Seine Krönung. Otto, Heinrichs ältester Sohn, war schon bei Lebzeiten seines Vaters einstimmig zum Könige gewählt worden. In Aachen wurde er mit großer Pracht gekrönt. Vier Reichsfürsten versahen dabei die Erzämter, wie es seitdem üblich wurde. Der Erzkämmerer sorgte für
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