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1. Bilder aus der Alten und vaterländischen Geschichte - S. 40

1904 - Leipzig : Hofmann
— 40 — 18. Eine deutsche Stadt im Mittelalter. Erzeugnisse immer mehr zu vervollkommnen. Auf den Märkten flössen die Produkte von Stadt und Land zusammen, und es entstand ein reger Austausch. Die Seestädte holten Waren aus fremden Ländern und beförderten sie auf bestimmten Landstraßen bis in das Herz des Erdteils. So trugen Saumtiere die Schätze des Morgenlandes aus Venedig und Genua durch die Alpenpässe nach Augsburg und Nürnburg. Von diesen Pulsadern des Verkehrs lies ein Netz von Handelswegen nach den Städten Mittel- und Norddeutschlands. Mit dem Handel wuchs der Reichtum und der Freiheitssinn der Bürger. Viele Städte erkauften sich die Unabhängigkeit von ihren Fürsten und erkannten als freie Reichsstädte nur noch den Kaiser als Oberherrn an. Um sich gegen die Raubritter zu sichern und die Land- und Wasserwege gangbar zu erhalten, schlossen sie Städtebündnisse. Am berühmtesten ist die nordische Hansa mit Lübeck als Haupt. Die Fäden dieses gewaltigen Bundes liefen von London in England bis Nowgorod in Rußland, von Bergen in Norwegen bis Brüggs in Flandern. Fürsten bewarben sich um ihre Gunst, und Könige mußten die überlegene Macht der Krämer fühlen. Die Bürger Augsburgs kamen Fürsten an Reichtum und Pracht gleich. Nürnbergs Bürgermeister wohnten besser als die Könige Schottlands, und Danzigs Bürgermeister erklärte dem Dänenkönige den Krieg. Der Wohlstand der Städte führte indessen auch zu einem übertriebenen Aufwand, dem einzelne Fürsten durch strenge Verordnungen zu steuern suchten. Die Hansa verfiel nach der Entdeckung Amerikas. — Sehr gedrückt waren die Bauern. Entweder waren sie leibeigene Knechte auf der Besitzung ihrer Gutsherren oder kleine Bodennutznießer, die zahllose
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