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1. Bilder aus der Alten und vaterländischen Geschichte - S. 45

1904 - Leipzig : Hofmann
— 45 — Deutschen und den Lehren des Christentums. Im Jahre 1134 wurde Albrecht der Vär vom Kaiser Lothar mit der Nordmark belehnt. Er ist der Gründer der Mark Brandenburg, die den Anfang des preußischen Staates bildete. 3. Albrechts Verdienste. Graf Albrecht der Bär von Ballenstedt, aus dem Hause Anhalt oder Askanten, überzog die Wenden mit Krieg, eroberte das Land bis an die Oder, gewann Brandenburg und die Mittelmark und nannte sich fortan Markgraf von Brandenburg. Innere und äußere Unruhen schlug er mit starker Hand nieder. In das verödete und verwüstete Land zog er deutsche und holländische Ansiedler, um es zu kultivieren. Sie machten öde Strecken urbar, entwässerten Sümpfe, dämmten Flüsse ein, gründeten Dörfer und Städte und förderten den Gewerbesleiß. Um aber die verschiedenen Völkerschaften zu einem Volke zu vereinigen, ließ er dieselben im Christentum unterweisen und Kirchen und Klöster bauen. Von einem Kreuzzuge brachte er Templer und Johanniter mit nach Brandenburg, die das Land gegen feindliche Nachbarn verteidigen und christliche Sitten verbreiten halfen. Endlich führte er die deutsche Sprache im ganzen Lande ein. So wurde das heidnische Wendenland nach und nach ein deutsches, christliches und kultiviertes Land. 4. Otto mit dem Pfeile (f 1308). Unter den wackern Nachfolgern Albrechts hat sich Otto Iv. einen Namen gemacht. Die Magdeburger Domherren wählten seinen Bruder Erich nicht zum Erzbischof, deshalb überzog er sie mit Krieg. Als er den Magdeburger Dom in der Ferne auftauchen sah, rief er übermütig: „Dort werden wir morgen unsere Rosse füttern!" Der Erzbischof aber begeisterte durch seine tapfere Rede das Volk derart, daß es Otto schlug und gefangen nahm. Er wurde in einen engen Käfig von eichenen Bohlen gesperrt und wie ein wildes Tier zur Schau ausgestellt. Seiner treuen Gattin Hedwig gelang es nach vieler Mühe, ihren Gemahl gegen das Versprechen eines Lösegeldes zu befreien. Der treue Diener Johann von Buch schaffte das Geld herbei. Er führte den Markgrafen zu einer eisernen Truhe in der Kirche zu Angermünde und zeigte ihm einen reichen Schatz, den des Markgrafen Vater hier für den Fall der höchsten Not niedergelegt hatte. Mit dieser Summe und einer besonderen Landsteuer bezahlte Otto das Lösegeld von 4000 Mark Silber. „Bin ich nun frei?" fragte er die Magdeburger. Als man es bejahte, rief er stolz aus: „So wisset, daß ihr keinen Markgrafen von Brandenburg zu schätzen vermöget! Wenn ihr so viel Gold und Silber gefordert hättet, daß ich mtt erhobener Lanze, auf meinem Streit-hengste sitzend, davon bedeckt worden wäre, so hättet ihr mich recht geschätzt!" Damit sprengte er von hinnen und fing den Kampf von neuem an, doch nicht glücklicher. Bei der Belagerung von Staßfurt fuhr ihm ein Pfeil mit Widerhaken in die Stirn, dessen Spitze ein ganzes Jahr darin blieb; daher rührt fein Beiname. Erst nach fünf Jahren wählten die Domherren Erich zum Erzbischof. 5. Sein Neffe Waldemar vereinigte alle guten Eigenschaften der Askanier in seinem Charakter und alle ihre Länder unter seinem Zepter. Er war ein gewaltiger Kriegsfürst, der den Fuß selten aus dem Steigbügel setzte und das Schwert selten aus der Hand legte. Doch vergaß er dabei die Sorge für die innere Wohlfahrt des Landes nicht. Alle seine Feinde schlossen ein furchtbares Bündnis gegen ihn, um ihn durch ihre Übermacht zu erdrücken. Wenn er sie auch nicht zu besiegen vermochte, so mußten sie ihm doch im
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