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1. Bilder aus der Alten und vaterländischen Geschichte - S. 59

1904 - Leipzig : Hofmann
— 59 — neue Lehre in der Mark aus, und sogar die Kurfürstin Elisabeth bekannte sich heimlich dazu. Als Joachim dies erfuhr, geriet er in so unbändigen Zorn, daß sie bei Nacht auf einem Bauernwagen nach Sachsen entfloh und dort bis zum Tode ihres Gemahls blieb. Seine Söhne Joachim Ii. und Hans von Küstrin traten zum Protestantismus über (1539). Wichtig war der Erbvertrag mit den schlesischen Herzogen und die Mitbelehnung über Preußen. Laut des ersten fielen bei dem Aussterben des herzoglichen Stammes die Fürstentümer Liegnitz, Brieg und Wohlau an Preußen; infolge des letzteren erhielt Brandenburg das Recht der Nachfolge in Preußen. Joachim war ein prunkliebender und lebenslustiger Fürst, der viel Geld brauchte und darum die Juden gegen ein hohes Schutzgeld zurückkehren ließ. Sein Wahlspruch lautete: „Allen wohlzutjun ist Fürstenart!" Sein strenger und sparsamer Sohn Johann Georg hatte den Wahlspruch: „Gerecht und milde!" und der Wahlspruch von dessen umsichtigem Sohne Joachim Friedrich war: „Die Furcht Gottes ist der Weisheit Anfang!" Unter Johann Sigismund wurde Brandenburg durch Preußen und Cleve vergrößert. Sein Wahlspruch war: „Für Gesetz und Volk!" Georg Wilhelm regierte zur Zeit des 30jährigen Krieges. Obwohl er sich aller Teilnahme enthielt, hatte doch sein Land vieles zu leiden. Sein Wahlspruch hieß: „Anfang, bedenk das Ende!" 7. Die Kirchentrennung in England. Zur Zeit der deutschen Kirchentrennung herrschte in England Heinrich Viii. (f 1547). Anfangs verteidigte er in einer Schrift die katholische Kirche gegen Luther und erhielt deshalb vom Papste den Ehrentitel „Verteidiger des Glaubens". Da sich aber der Papst weigerte, ihn von seiner Gattin zu scheiden, so sagte er sich von Rom los und machte sich zum Oberhaupt der englischen Kirche. Unter der Regierung Elisabeths, seiner Tochter, wurde die unüberwindliche Armada Philipps Ii. von Spanien von den Engländern besiegt; der Dichter Shakespeare (spr. Schehkspier) dichtete seine berühmten Dramen. Elisabeth richtete die noch jetzt bestehende anglikanische Hochkirche ein. Ein dunkler Schatten in dem Leben dieser Königin ist die Hinrichtung der schottischen Königin Maria Stuart. Die letzten Jahre ihres Lebens waren freudlos. Sie erklärte den Sohn der unglücklichen Maria, Jakob I., zu ihrem Nachfolger. 8. In Frankreich kamen nach dem Aussterben der Karolinger die Kapetinger zur Regierung (987). Um 1300 regierte Philipp der Schöne. Er rottete den Templerorden aus und nötigte den Papst, in Avignon (spr. Awinjong) seine Residenz zu nehmen. Unter der Regierung der Könige aus dem Hause Valois (Waloa) entbrannten lange und schwere Kämpfe zwischen den französischen und englischen Königen. Letztere eroberten alles Land bis an die Loire und belagerten Orleans. Da kam dem französischen Könige Karl Vi. plötzlich wunderbare Hilfe. In dem Palaste des Königs erschien zu Roß und in Männerrüstung Johanna d'arc und kündigte sich als die von Gott gesandte Retterin Frankreichs an. An der Spitze eines Heeres befreite sie Orleans und führte den König nach Reims zur Krönung. Von nun an verließ sie das Glück. Endlich, in die Hände der Engländer gefallen, wurde die unschuldige Jungfrau als Zauberin zu Roueh (Ruang) 1434 verbrannt. — Die Lehren des Calvin fanden auch in Frankreich viele Anhänger, welche hier Hugenotten genannt wurden.
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