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1. Bilder aus der Alten und vaterländischen Geschichte - S. 66

1904 - Leipzig : Hofmann
66 Besitz der Kirchengüter wurde nach dem Besitzstände des Jahres 1624 geregelt. Dre Rerchsfürsten wurden fast unabhängig, und der Kaiser behielt nur etnen Schatten von Macht. Schweden bekam außer 15 Millionen Mark Kriegskosten den größten Teil von Pommern, Frankreich den größten Teil von Elsaß, Brandenburg Hinterpommern und die Bistümer Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kammin, Sachsen die Lausitz, Bayern dre Oberpfalz, em Sohn des Winterkönigs die Unterpfalz mrt der achten Kurwürde. — Die Spuren dieses unheilvollen Krieges blieben in Deutschland lange unvertilgbar. Viele Städte und Dörfer waren von der Erde verschwunden oder menschenleer, die Bevölkerung durch Hunger und Seuchen auf die Hälfte zusammengeschmolzen, Wohlstand, Handel und Gewerbe verruchtst, Kunst und Wissenschaft gelähmt! Zum Landbau fehlten Saatkorn Zugvreh und Menschenhände. Aus den verwilderten Soldatenhorden bildeten sich Räuberbanden. Von allen diesen verderblichen Folgen konnte sich Deutschland nur sehr langsam erholen. Der Glanz des Reiches war dahin. 24 Der große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1640—1688)* 1. Seine Jugend war keine freundliche. Als siebenjähriger Knabe wurde er vor den Krregsstürmen nach Küstrin geflüchtet und dort erzogen Spater reifte er zu seiner Ausbildung nach Holland. Hier hatte er an dem weisen und tapfern Statthalter von Dramen das Vorbild eines guten Regenten und an den fleißigen Holländern das Muster glücklicher Untertanen. Er nahm sich vor, sein Land und Volk ebenso mächtig und glücklich zu machen Als man ihn im Haag zu Ausschweifungen verleiten wollte, floh er ins Feldlager zu Dramen und äußerte dabei: „Ich bin es meinen Eltern, meinem Lande und meiner Ehre schuldig." Dramen klopfte ihm auf die Schulter und sagte: „Eure Flucht ist heldenmütiger, als wenn ich diese Festung eroberte. Vetter, ihr habt das getan, ihr werdet mehr tun, denn wer sich selbst besiegt, ist großer Taten fähig." 2. Sein Regierungsantritt erfolgte in seinem 20. Jahre unter den traurigsten Umständen. Sein verwüstetes Land hielten die Schweden zum kunft ließ er in Berlin die Spuren der Verwüstung beseitigen, das Schloß ausschmücken und die Lindenallee anlegen. 32. Der große Kurfürst. Teil besetzt; die Truppen hatten dem Kaiser Treue geschworen, und die Regierungsgewalt hatte der Minister Schwarzenberg inne. Zunächst wollte der junge Kurfürst Herr in seinem Lande werden. Mit festem Willen, scharfem Verstände und gläubigem Gottvertrauen ging er auf sein Ziel los. _ Zuerst beschränkte er die Macht des Ministers Schwarzenberg. Dann nahm er die Truppen in Eid und Pflicht und vermehrte die stehende Heeresmacht zuletzt bis auf 8000 Mann. Mit den Schweden schloß er Waffenstillstand. Er vermählte sich mit der schönen, gebildeten und edlen Luise Henriette vondranien, der Tochter des niederländischen Statthalters. Vor ihrer An-
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