Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus der Alten und vaterländischen Geschichte - S. 69

1904 - Leipzig : Hofmann
— 69 — 2. Friedrichs Streben ging auf die Erwerbung der Königskrone. Zu der ererbten Macht wollte er auch den gebührenden Namen gesellen. Weder Gold noch Überredung wurden gespart, um den kaiserlichen Hof in Wien dazu geneigt zu machen. Aber der Kaiser schwankte lange. Endlich kam der Kro«vertrag zustande, wodurch dem Kurfürsten von Brandenburg gestattet wurde, sich die Königskrone in Preußen, wo er selbständiger Herzog war, aufzusetzen (1700). 3. Die Krönung fand den 18. Januar 1701 in Königsberg statt. Friedrich brach mit seiner Gemahlin Sophie Charlotte und so zahlreichem Gefolge dahin auf, daß 30000 Vorspannpferde nötig waren. Herolde verkündigten unter Glockengeläute und Volksjubel auf fünf öffentlichen Plätzen die Botschaft, daß Preußen zu einem Königreich erhoben sei. Am Vorabend der Krönung stiftete Friedrich den Schwarzen Adlerorden mit der Inschrift: „Jedem das Seine." Der Krönungsschmuck war außerordentlich kostbar. Von den Knöpfen des Scharlachrockes kostete jeder 3000 Dukaten, und der Purpurmantel war durch einen Haken mit 3 Diamanten zusammengehalten, die eine Tonne Goldes wert waren. Im Saale des Schlosses setzte Friedrich sich und der Königin die Krone selber auf und empfing auf silbernem Throne die Huldigung. Der Weg nach der Kirche war mit rotem Tuche belegt, und Soldaten bildeten Spalier. König und Königin 33‘ Ä5ni9 Krietm* L gingen unter einem Thronhimmel, den 10 Edelleute trugen. Knieend empfingen König und Königin die Salbung. In feierlichem Zuge ging es dann zum Krönungsmahle. Dem Volke überließ man das rote Tuch auf dem Wege und warf Krönungsmünzen unter dasselbe. Auch für Speise und Trank war gesorgt: Ein mächtiger gebratener Ochse, gefüllt mit Schafen, Rehen, Hasen und Hühnern, gab den Hungrigen Speise, und zwei künstliche Adler sprudelten roten und weißen Wein für die Durstigen. Die Armen wurden reichlich bedacht und in Berlin und Königsberg neue Armenhäuser gegründet. 4. Schöpfungen unter Friedrichs Regierung. In Berlin wurde ein Gelehrtenverein, in Halle eine Hochschule gegründet. In Berlin schuf der unsterbliche Schlüter das königliche Schloß, das Zeughaus, das Reiterstandbild des großen Kurfürsten und andere Kunstwerke. In Charlottenburg, das der König für feine hochgebildete Gemahlin anlegte, umgab sich diese mit einem Kreise ausgezeichneter Männer und Frauen, in dem sie durch Herzensgüte und Geist der strahlende Mittelpunkt war. Die letzte Freude Friedrichs war die Geburt eines Enkels am 24. Januar 1712, der in der Taufe Friedrich, von der Nachwelt aber der Große genannt wurde. 2«. Friedrich Wilhelm I. (1713—1740)* 1. Sein Charakter war einfach, ungezwungen und derb. Er aß bürgerliche Kost, ging im schlichten Soldatenrocke und ruhte aus hölzernem Schemel. Seine Redeweise war ungesucht. Widerspruch schnitt er ab mit dem kurzen:
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer