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1. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 102

1892 - Leipzig : Voigtländer
102 Königreich Preußen. [22 seinen jüngsten Bruder Jerome bildete (Hauptstadt Kassel), und gehörten zu den Departements Elbe (Hauptstadt Magdeburg); Sa'ale (Hauptstadt Halberstadt), Harz (Hauptstadt Heiligenstadt) und Oker (Hauptstadt Braunschweig). Erfurt und Umgegend wurden damals zu einer unter unmittelbarer Verwaltung Napoleons stehenden „Provinz Erfurt" gemacht. Diese hatte von 1807—1814 schwer zu leiden, wiewohl der äußere Glanz des Fürstenkongresses (27. September bis 14. Oktober 1808), auf welchem die Kaiser Napoleon und Alexander von den Rhein-bündskönigen von Bayern, Sachsen, Württemberg und Westfalen und vielen anderen kleineren Fürsten umgeben waren, auf dieses Gebiet siel. — Bei Beginn des Befreiungskrieges wurde Magdeburg ein Hauptstützpunkt der Unternehmungen Napoleons gegen die von Preußen ausgehende Bewegung zu seinem Sturze. Mehrere Schlachten des Entscheidungskampfes berührten unsere Heimat, namentlich Aorks Sieg bei Möckern und Leitz-kau (9. April 1813), die unentschiedenen Kämpfe bei Groß-görschen (2. Mai), der verräterische Überfall der Lütz ow er bei Kitzen (in der Nähe von Merseburg), Iorks glänzender Übergang über die Elbe bei Warten bürg (3. Oktober 1813). Nach den Schlachten bei Leipzig hatten die Festungen Wittenberg, Torgau und Magdeburg, ehe sie von den Franzosen befreit wurden, noch viel zu leiden. Nach langwierigen Verhandlungen über die Zukunft Sachsens wurde dann der 30. April 1815 insofern der Geburtstag der Provinz Sachsen, als an ihm ihre Zusammensetzung und Einteilung bestimmt wurde. Sie hat hauptsächlich folgende Bestandteile: die Altmark (Nordmark), das Herzogtum Magdeburg, das Fürstentum Hal berstadt, die Harzgrafschaft Wernigerode, das Fürstentum Quedlinburg, die Grafschaft Falkenstein, die bisherigen kursäch-sischen Lande (einschl. der ehemaligen Hochstister Merseburg und Naumburg-Zeitz), die Grafschaften Stol-berg-Stolberg und Stolberg-Roßla, sowie den sächsischen Anteil an Mansfeld, die freien Städte Nordhaufen und Mühlhausen, die kurmainzischen Gebiete (das Eichsseld, Erfurt rc.), Anteile der früheren gefürsteten Grafschaft Henneb erg (Schleusingen) rc. (vgl. die Karte). Unter der weisen und väterlichen Regierung der Hohen-zollern ist unsere Provinz inzwischen zu einer bedeutenden Blüte gelangt, so daß sie jetzt mit Schlesien und Rheinland zu den entwickeltsten und reichsten des preußischen Staates gehört.
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