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1. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 132

1892 - Leipzig : Voigtländer
132 Die preußische Provinz Hannover [14 bild wahren Nationalgefühls und echter Vaterlandsliebe, als echter Welsensproß hoch von der Würde und der Stellung eines deutschen Fürsten denkend, erfüllt von glühendem Hasse gegen den korsischen Eroberer, der das Glück auch seines treuen Volkes mit Füßen trat: so steht Friedrich Wilhelm noch heute da. Sein Leben und Wirken erzeugt wie das weniger Fürsten in den Herzen der deutschen Jugend tiefe Begeisterung für alles Hohe und warme Liebe zum Vaterlande. Am 9. Oktober 1771 geboren, empfing er keine besondere Erziehung, da er als vierter Sohn kaum Aussicht auf den Thron hatte. Wegen körperlicher Gebrechen verzichteten zwei ältere Brüder auf die Thronfolge, und so wurde Friedrich Wilhelm 1806 Herzog. Da er es verschmähte, Napoleon wie andere deutsche Fürsten zu schmeicheln, wurde 1807 das Herzogtum zum Königreich Westfalen gezogen. „Mag Napoleon vorerst seinen Raub behalten ; es steht ein Höherer über ihm, der ihm das unrecht erworbene Gut wieder nehmen wird!" so sprach Friedrich Wilhelm. Im Anfange des Jahres 1809 ging er nach Öls, von da nach Böhmen, wo er das „Corps der Rache", seine „Schwarzen" bildete. Mit ihnen zog er wie Schill zum Kampfe gegen Napoleon aus. Aber nach dem Wiener Frieden mußte er seine Schar für bessere Zeiten zu retten suchen. Er wollte mit ihr nach England. Nach manchen Kämpfen kam er nach Halberstadt, das am 29. Juli erobert ward. Am 31. Juli hielt Friedrich Wilhelm seinen Einzug in seine Hauptstadt, wo er vor dem Petrithore inmitten seiner Soldaten lagerte. Nachdem er am 1. August bei Ölper den General Reubel zurückgeschlagen hatte, glückte es ihm, in Eilmärschen die untere Weser zu erreichen, wo von Elsfleth und Brake aus englische Schiffe ihn aufnahmen. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig kehrte der Herzog nach Braunschweig zurück, wo er am 22. Dezember 1813 unter dem größten Jubel seines Volkes seinen Einzug hielt. Als Napoleon aufs neue den Krieg heraufbeschwor, eilte er zu seiner Schar nach Belgien. In dem Gefecht bei Quatrebras traf ihn am 16. Juni 1815 die tödliche Kugel. 5. Bei der Minderjährigkeit seiner Söhne Karl und Wilhelm führte der Prinzregent von England, der spätere König Georg Iv., die Regierung, bis 1823 der 19jährige Karl Ii. sie übernahm. Da dieser aber völlig willkürlich und ohne jede Rücksicht auf die Verfassung herrschte, die Steuern erhöhte, seine Kasse aus Kostender Landeskasse füllte und das Geld mit Günstlingen vielfach in Paris verschwendete, brach am 7. September 1830, in seiner Hauptstadt ein Aufstand aus. Das Schloß wurde niedergebrannt und der Herzog verjagt. Vergebens versuchte Karl sein Land wieder zu gewinnen. Er starb 1873 zu Gens. — Daraus wurde seinem Bruder Wilhelm -die Herrschaft übertragen, der sie am 25. April
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