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1. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 175

1892 - Leipzig : Voigtländer
9] B. Nassau (Hessen-Homburg, Frankfurt a. M.). 175 erlosch die ältere Linie Nassau-Oranien. Ihm folgte durch Testament sein Vetter Johann Wilhelm Friso von Diez. Dessen Enkel Wilhelm V. legte 1795 die Erbstatthalterwürde nieder. Sein Sohn Wilhelm Vi. verlor auch die nassauischen Erblande, weil er nicht dem Rheinbünde beitreten wollte. 1814 aber wurde er als Wilhelm I. König der Vereinigten Niederlande.) C. Vier Mainzer Erzbischöfe aus dem Eppstciner Hause finden sich in der Zeit von 1201—1305: 1. Siegfried der Ältere 1201—1230; ihm vorzugsweise verdankte der Hohen-staufe Friedrich Ii. seine Wahl. 2. Sein Neffe Siegfried der Jüngere, 1231—1249; er unterstützte die Wahl von Friedrichs Ii. Gegenkönig Heinrich Raspe von Thüringen. 3. Werner von Eppstein; er lenkte die Wahl auf Rudolf von Habsburg. Ihm unterlagen in einer Fehde die Rheingrafen; die gedemütigten Ritter von Rüdesheim mußten von ihm ihre Burg zu Lehen nehmen. Ihm folgte 4. sein Vetter Gerhard von Eppstein 1288—1305. — Von den Mainzer Erzbischöfen aus dem Haufe Nassau sei hier bloß Gerlach 1345 bis 1371 angeführt. Er hatte mit dem Bistumsverweser Kuno von Falkenstein, dem späteren Erzbischof von Trier, welcher 70 nassauische Dörfer niederbrannte, 8 Jahre lang schwere Kämpfe zu bestehen. D. Bürger und Bauern Nassaus im Mittelalter. Schon im 10. Jahrhundert werden Weilburg und Haiger, im 13. Jahrhundert Limburg, Caub und Wiesbaden als Städte bezeichnet. Stadtrechte (d. h. das Recht der Befestigung, Abhaltung von Jahrmärkten, eigene Gerichtsbarkeit) erhielten Herborn 1251, Braubach 1276, Idstein 1287, Montabaur 1291, Königstein 1312, Hadamar 1324, Diez 1329, Dillenburg 1344, Nassau 1348. Die bedeutendste nassauische Stadt im Mittelalter war Limburg. Ihre Bürger (die im 14. und 15. Jahrhundert verfaßte Limburger Chronik spricht von mehr denn 2000 wehrhaften Bürgern), durch Handel und Gewerbe wohlhabend geworden, ertrotzten in einen: langwierigen Kampfe mit den Herren von Limburg ihre Selbständigkeit und wußten sie auch gegen die Herren von Diez, Katzenelnbogen u. a. zu behaupten. Auch die nassauischen Bauern waren großenteils leibeigen. Nicht so die Bauern in mehreren Bezirken des Westerwaldes, in den reichssreien Dörfern Soden und Sulzbach; vor allen die freiheitlich gesinnten Rheingauer, welche sehr große Freiheiten genossen. Ähnlich den Eidgenossen kamen sie in Eltville zum Landtage zusammen, um über alle Angelegenheiten des Gaues zu beraten und zu beschließen.
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